Vergleichende klinische und immunhistochemische Charakterisierung keratozystischer odontogener Tumoren und Ameloblastome im Hinblick auf das Rezidivrisiko

Oliver Driemel*, Johanna Rieder, Christian Morsczeck, Stephan Schwarz, Samer George Hakim, Urs Müller-Richter, Torsten Eugen Reichert, Hartwig Kosmehl

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
12 Zitate (Scopus)

Abstract

Hintergrund
Die „Keratozyste“ rückt mit der neuen Bezeichnung „keratozystischer odontogener Tumor“ (KZOT) auch in der Nomenklatur näher an die differentialdiagnostisch relevante Entität der Ameloblastome (A).

Fragestellung
Das Rezidivverhalten von KZOT und A wird vor dem Hintergrund etablierter Therapieverfahren und immunhistochemischer Marker des Zellzyklus und der Migration/Strukturumbildung in einer retrospektiven Analyse miteinander verglichen.

Patienten und Methoden
101 Patienten über einen Zeitraum von 22 Jahren: 86 × KZOT, 15 × A.

Histologie
In Paraffin eingebettete chirurgische Bioptate, HE, arrangiert in Multiblocktechnik. Immunhistochemie mit folgenden monoklonalen Antikörpern: Cyclin D1, Kollagen IV, p16, Cox-2, Laminin-5, Tenascin-C.

Ergebnisse
Altersdurchschnitt KZOT 47 Jahre (14–80 Jahre), A 41 Jahre (16–79 Jahre). Geschlechtsverteilung m:w (KZOT) 2:1, m:w (A) 3:2. Lokalisation Unterkiefer mit Prädilektionsstelle in der Molarenregion und im aufsteigenden Unterkierferast: 76 KZOT, 12 A; Oberkiefer: 18 KZOT, 3 A. Multiples Auftreten nur bei KZOT: 5 Patienten. Therapie Primäre KZOT: 6 × Zystostomie, 46 × Zystektomie, 17 × Zystektomie und Kürettage, 14 × Zystektomie und marginale Ostektomie, 11 × Resektion, A: 5 × Enukleation, 10 × Resektion. Rezidivrate KZOT: 11,7% nach durchschnittlich 5,5 Jahren, 4 Rezidive nach Zystostomie, 6 nach Zystektomie, 3 nach Zystektomie und Kürettage und 2 nach Zystektomie und marginaler Ostektomie. A: kein Rezidiv. Immunhistochemie Sowohl die Zellzyklus assoziierten als auch die extrazellulären Matrixproteine unterschieden bezüglich ihrer Quantität weder KZOT von den A noch rezidivierende von nicht rezidivierenden KZOT.

Schlussfolgerungen
1. Die KZOT zeigen im eigenen Untersuchungsgut mehr Rezidive als die A.

2. Das höhere Rezidivverhalten der KZOT kann nicht durch die üblichen Marker des Zellzyklus und der Migration/Strukturmodulation erklärt werden.

3. Die ungünstige Prognose der KZOT im Vergleich zu A im eigenen Untersuchungsgut wird durch eine eingeschränkte Radikalität der Therapie und durch Satellitenzysten erklärt.

Titel in ÜbersetzungComparison of clinical immunohistochemical findings in keratocystic odontogenic tumours and ameloblastomas considering their risk of recurrence
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftMund - Kiefer - und Gesichtschirurgie
Jahrgang11
Ausgabenummer4
Seiten (von - bis)221-231
Seitenumfang11
ISSN1432-9417
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 01.09.2007

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