Thromboserate und Blutungen in der universitären operativen Urologie unter standardisierter Antikoagulation

S. K. Morische, M. W. Kramer, A. S. Merseburger, F. Gieseler, J. Cordes*

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit

Abstract

Hintergrund
Die operative Urologie umfasst nach der Definition der aktuellen S3-Leitlinie zur Prophylaxe von venösen Thromboembolien eine hohe Zahl an Hochrisikopatienten. Es wurden alle Patienten, die zwischen 2012 und 2016 operativ an der urologischen Klinik am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, behandelt wurden auf vaskulär bedingte Komplikationen (Blutungen und Thrombosen) untersucht.

Methoden
In dieser retrospektiven monozentrischen Kohortenstudie wurden konsekutiv behandelte Patienten von 2012 bis 2016 bezüglich der Art der Antikoagulation, patienten- und eingriffsspezifischen Risikofaktoren sowie Komplikationen ausgewertet.

Ergebnisse
Insgesamt wurden 3609 Operationen erfasst. Vor der Operation wurde in 77,8 % der Fälle keine antikoagulative Therapie appliziert, in 10,2 % ein Thrombozytenaggregationshemmer und in 8,5 % unfraktionierte, niedermolekulare oder synthetische Heparine oder Heparinoide.

Ab dem ersten Tag postoperativ erhielten 80,4 % Heparin. Bei 93,3 % wurde stationär ab dem ersten postoperativen Tag für die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von ca. 4,5 Tagen keine Änderung der Antikoagulation durchgeführt. Lediglich 0,8 % des Kollektivs erlitten ein klinisch fassbares thromboembolisches Ereignis innerhalb von 28 Tagen nach der Operation, die Zahl der Blutungen lag dagegen bei 20,3 % (leicht: 4,8 %, schwer: 15,5 %).

Schlussfolgerung
Das postoperative Risiko für thromboembolische Ereignisse war unter der oben angegebenen Thromboseprophylaxe gering (0,8 %); das Blutungsrisiko dagegen lag bei 20,3 %, darunter 15,5 % schwere Blutungen. Diese Ergebnisse werden in Bezug auf die aktuellen Leitlinien diskutiert.

Titel in ÜbersetzungRate of thrombosis and bleeding after urological surgery under standardized anticoagulation
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftUrologe
Jahrgang59
Ausgabenummer1
Seiten (von - bis)40-51
Seitenumfang12
ISSN0340-2592
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 01.01.2020

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Profilbereich: Lübeck Integrated Oncology Network (LION)

Fingerprint

Untersuchen Sie die Forschungsthemen von „Thromboserate und Blutungen in der universitären operativen Urologie unter standardisierter Antikoagulation“. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.

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