Abstract
Hintergrund
Ein Ziel in der medizinischen Ausbildung stellt die Entwicklung von ärztlichen Kompetenzen dar. Sowohl für das Medizinstudium, das nach seiner momentan in Umsetzung befindlichen Reform deutlich primärmedizinischer geprägt sein wird, als auch für die Weiterbildung Allgemeinmedizin liegen kompetenzbasierte Curricula vor. Als deutschsprachiges Instrument für die Einschätzung von primärmedizinischen Kompetenzen in der Weiterbildung wurde das Allgemeinarztbarometer, bisher vorwiegend für die Selbsteinschätzung, verwendet.
Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einsatz dieses Instrumentes als Allgemeinarztbarometer A (ABA) als Fremdeinschätzungsinstrument für primärmedizinische Kompetenzen in der medizinischen Ausbildung zu erproben und grundlegende psychometrische Eigenschaften zu analysieren.
Methode
Lehrärzt*innen einer medizinischen Fakultät in Deutschland beurteilten Studierende nach einem zweiwöchigen Blockpraktikum Allgemeinmedizin im fünften Studienjahr mit Hilfe des ABA (9 Item-Fremdeinschätzungsversion). Nach Aufbereitung der Daten und Darstellung grundlegender Verteilungen führten wir eine explorative und anschließend eine konfirmatorische Faktorenanalyse durch. Die gefundene Faktorenstruktur wurde auf ihre interne Konsistenz geprüft.
Ergebnisse
Es konnten n = 150 ausgefüllte Fragebögen in die Analysen eingeschlossen werden. Für ein Item zeigte sich eine hohe Anzahl fehlender Werte (Antwortmöglichkeit „Kann ich nicht beurteilen.“). Im Rahmen der explorativen Faktorenanalyse zeigte sich eine Zwei-Faktor-Lösung („Patientenbezogene Fähigkeiten“ und „Hausärztliche Entscheidungsfindung“), drei Items wurden aufgrund nicht eindeutiger Zuordenbarkeit entfernt. Die konfirmatorische Faktorenanalyse bestätigte die gefundene Faktorenstruktur. Die beiden Faktoren zeigten mit einem Cronbach's α von 0,73 und 0,84 eine moderate bis sehr gute interne Konsistenz.
Diskussion
Die vorliegende Studie liefert eine erste Analyse des ABA für den Einsatz in der medizinischen Ausbildung. Die gefundene zweidimensionale Struktur zeigt unter Verzicht auf drei in dieser Erhebung noch verwendete Items eine hohe Anpassungsgüte. Die Analyse fehlender Werte ergab eine hohe Anzahl von „Kann ich nicht beurteilen“-Angaben für die Einschätzung des Entwicklungsstatus von Strategien gegen Burnout.
Schlussfolgerungen
Das ABA scheint in einer 6-Item-Version grundsätzlich als Fremdeinschätzungsinstrument für primärmedizinische Kompetenzen in der medizinischen Ausbildung geeignet. Die Vollständigkeit der Erfassung sowie die Fremdbeurteilbarkeit bestimmter Aspekte im Setting Medizinstudium sollten in weiteren Studien eingehender betrachtet werden.
Ein Ziel in der medizinischen Ausbildung stellt die Entwicklung von ärztlichen Kompetenzen dar. Sowohl für das Medizinstudium, das nach seiner momentan in Umsetzung befindlichen Reform deutlich primärmedizinischer geprägt sein wird, als auch für die Weiterbildung Allgemeinmedizin liegen kompetenzbasierte Curricula vor. Als deutschsprachiges Instrument für die Einschätzung von primärmedizinischen Kompetenzen in der Weiterbildung wurde das Allgemeinarztbarometer, bisher vorwiegend für die Selbsteinschätzung, verwendet.
Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einsatz dieses Instrumentes als Allgemeinarztbarometer A (ABA) als Fremdeinschätzungsinstrument für primärmedizinische Kompetenzen in der medizinischen Ausbildung zu erproben und grundlegende psychometrische Eigenschaften zu analysieren.
Methode
Lehrärzt*innen einer medizinischen Fakultät in Deutschland beurteilten Studierende nach einem zweiwöchigen Blockpraktikum Allgemeinmedizin im fünften Studienjahr mit Hilfe des ABA (9 Item-Fremdeinschätzungsversion). Nach Aufbereitung der Daten und Darstellung grundlegender Verteilungen führten wir eine explorative und anschließend eine konfirmatorische Faktorenanalyse durch. Die gefundene Faktorenstruktur wurde auf ihre interne Konsistenz geprüft.
Ergebnisse
Es konnten n = 150 ausgefüllte Fragebögen in die Analysen eingeschlossen werden. Für ein Item zeigte sich eine hohe Anzahl fehlender Werte (Antwortmöglichkeit „Kann ich nicht beurteilen.“). Im Rahmen der explorativen Faktorenanalyse zeigte sich eine Zwei-Faktor-Lösung („Patientenbezogene Fähigkeiten“ und „Hausärztliche Entscheidungsfindung“), drei Items wurden aufgrund nicht eindeutiger Zuordenbarkeit entfernt. Die konfirmatorische Faktorenanalyse bestätigte die gefundene Faktorenstruktur. Die beiden Faktoren zeigten mit einem Cronbach's α von 0,73 und 0,84 eine moderate bis sehr gute interne Konsistenz.
Diskussion
Die vorliegende Studie liefert eine erste Analyse des ABA für den Einsatz in der medizinischen Ausbildung. Die gefundene zweidimensionale Struktur zeigt unter Verzicht auf drei in dieser Erhebung noch verwendete Items eine hohe Anpassungsgüte. Die Analyse fehlender Werte ergab eine hohe Anzahl von „Kann ich nicht beurteilen“-Angaben für die Einschätzung des Entwicklungsstatus von Strategien gegen Burnout.
Schlussfolgerungen
Das ABA scheint in einer 6-Item-Version grundsätzlich als Fremdeinschätzungsinstrument für primärmedizinische Kompetenzen in der medizinischen Ausbildung geeignet. Die Vollständigkeit der Erfassung sowie die Fremdbeurteilbarkeit bestimmter Aspekte im Setting Medizinstudium sollten in weiteren Studien eingehender betrachtet werden.
Titel in Übersetzung | The “Allgemeinarztbarometer A” – an instrument to assess primary care competencies during medical education and training |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen |
Jahrgang | 155 |
Seiten (von - bis) | 34-39 |
Seitenumfang | 6 |
ISSN | 1865-9217 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 01.09.2020 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Profilbereich: Zentrum für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung (ZBV)