Strahlentherapie bei Patientinnen mit oligometastasiertem Mammakarzinom

Hintergrund
Die Behandlung von Mammakarzinompatientinnen hat sich v. a. durch Neuentwicklungen im Bereich der Systemtherapie enorm verbessert, sodass ein mehrjähriges Überleben für viele Patientinnen erreichbar ist. Neuere Erkenntnisse im Bereich der Tumorbiologie und Beobachtungen klinischer Verläufe haben zur Definition des Stadiums der Oligometastasierung geführt.

Fragestellung
Welche Rolle spielt die stereotaktische Radiotherapie in der Behandlung von Patienten mit oligometastasiertem Mammakarzinom?

Material und Methode
Durchgeführt wurde eine halbstrukturiere Literaturrecherche.

Ergebnisse
Die stereotaktische Radiotherapie ist ein lokal äußerst effektives und sicheres Verfahren zur Behandlung von Hirn‑, Lungen‑, Leber- und Knochenmetastasen. Eine erste entitätenübergreifende randomisierte Phase-II-Studie (SABR-COMET) hat eine Verbesserung des Gesamtüberlebens in der oligometastasierten Situation durch eine stereotaktische Radiotherapie zeigen können. Präklinische und erste klinische Daten deuten auf eine immunstimulierende Wirkung der stereotaktischen Radiotherapie hin.

Diskussion
Entitätenspezifische randomisierte Studien sind dringend erforderlich. Die OLIGOMA-Studie wird den Stellenwert der stereotaktischen Radiotherapie als Ergänzung zur medikamentösen Standardtherapie bei Patientinnen mit bis zu 5 Metastasen eines Mammakarzinoms untersuchen.