Abstract
Einleitung: Mit wachsenden Kenntnissen über die immunologischen und hämatologischen Funktionen der Milz sowie der Weiterentwicklung der operativen Techniken haben organerhaltende operative Interventionen an Bedeutung zugenommen. Patienten und Methoden: Die Daten aller Patienten, die inner-halb eines 13-Jahres-Zeitraums (1992-2004) wegen stumpfer Milzruptur unterschiedlicher Schweregrade operativ behandelt wurden, wurden prospektiv erfasst und hinsichtlich Alter, Ge schlecht, Operationsverfahren, intra- und postoperativen Kom-plikationen sowie postoperativem Verlauf retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Von 1992-2004 wurden 189 Patienten mit einer traumatischen Milzruptur operativ versorgt. Ein milzerhaltendes Vorgehen mit Thermokoagulation, Naht, Klebung, Netz-implantation, partieller Milzresektion und Kombinationstech-niken wurde bei 66 Patienten (35%, Gruppe 1) gewählt. Bei 3 Patienten wurden dabei laparoskopisch operiert. Insgesamt 123 Patienten (65% Gruppe 2) mussten primär splenektomiert werden. Bei 4 Patienten der Gruppe 1 war eine Revisionsoperation erforderlich, wobei 2 Re-Klebungen und 2 sekundäre Splenektomien durchgeführt wurden (3% der primär milzerhaltenden Eingriffe). Diskussion: Unter Berücksichtigung der chirurgi-schen Segmentanatomie der Milz und Ausnutzung der dargestellten operativ-technischen Möglichkeiten, ist auch bei höhergradigen Milzläsionen ein organerhaltenes Vorgehen mit hoher Erfolgsrate möglich. Kleinere Läsionen können bei Kreislauf-stabilität und günstiger Lokalisation laparoskopisch versorgt oder auch konservativ behandelt werden. Die primäre Splenektomie sollte kompletten Organzertrümmerungen bzw. Situationen mit Kreislaufinstabilität bei lebensbedrohlichen Begleitverletzungen vorbehalten bleiben.
Titel in Übersetzung | Role of organ preservative surgery in traumatic spleen injury |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Viszeralchirurgie |
Jahrgang | 42 |
Ausgabenummer | 1 |
Seiten (von - bis) | 35-39 |
Seitenumfang | 5 |
ISSN | 1435-3067 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 02.2007 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Profilbereich: Lübeck Integrated Oncology Network (LION)