Abstract
Im Rahmen einer Früherkennungssprechstunde wurden 100 Kranke im mittleren Alter von 51 Jahren, darunter 82 Frauen, mit dem dringenden Verdacht auf eine rezent aufgetretene chronische Polyarthritis identifiziert. Die Anamnesedauer betrug 2-12 Monate. Bei 77 Patienten lagen fünf und mehr diagnostische ARA-Kriterien vor. Bei 51 ließ sich im Latex-Fixationstest ein IgM-Rheumafaktor im Serum nachweisen. 21 erreichten im Waaler-Rose-Test ≥ 32 IE/ml. Nach Adjustierung des α-Fehlers fand sich unter den im Latex-Fixationstest Seropositiven eine signifikant höhere Prävalenz des HLA-DR4 (64 vs 29 %). Weitere 19 konstitutionelle, anamnestische, klinische, biochemische und psychosoziale Merkmale zeigten keine differente Verteilung zwischen Seropositiven und Seronegativen. Unter der spezifischeren Definition von Seropositivität nach dem Waaler-Rose-Test glich sich auch die HLA-DR4-Differenz aus. HLA-DR4 selbst erwies sich nicht als Unterscheidungsmerkmal: DR4-positive unterschieden sich nur marginal von DR4-negativen Kranken. Die in jüngster Zeit behauptete nosologische Sonderstellung der seronegativen chronischen Polyarthritis läßt sich aus diesen Daten nicht stützen.
Titel in Übersetzung | Does seronegative rheumatoid arthritis hold a special place? Clinical, biochemical and immunogenetic profile of early seronegative and seropositive cases of rheumatoid arthritis |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Deutsche Medizinische Wochenschrift |
Jahrgang | 111 |
Ausgabenummer | 39 |
Seiten (von - bis) | 1474-1478 |
Seitenumfang | 5 |
ISSN | 0012-0472 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 1986 |