Abstract
Hintergrund und Fragestellung: Therapierefraktäre Verläufe einer Wegenerschen Granulomatose (WG) unter der Standardtherapie zur Remissionsinduktion (Cyclophosphamid und Steroide) haben eine schlechte Prognose. Wir berichten über die Ergebnisse einer Langzeitbeobachtung von sechs Patienten mit therapierefraktärer WG unter Standardmedikation (Fauci-Schema) und progredienter visusbedrohender retroorbitaler bzw. pulmonaler und renaler Beteiligung. Lassen sich mit dem Anti-TNF-α-Antikörpers Infliximab langfristige Remissionen erzielen und welche Nebenwirkungen treten auf?
Patienten und Methodik: Die Patienten erhielten Infliximab (zunächst 3 mg/kg) zusätzlich zur vorbestehenden Cyclophosphamid- und Steroidtherapie nach dem Fauci-Schema. Die Therapie-Intervalle zwischen den ersten beiden Infusionen betrugen 2 Wochen, danach 4 Wochen. Später erhielten die Patienten unter dem Eindruck einer höheren Effektivität 5 mg/kg Infliximab.
Ergebnisse: Bei fünf Patienten wurde nach 4-6 Infusionen eine Remission erzielt. Vier Patienten sind nach 16-26 Monaten weiterhin in Vollremission. Ein Patient erlitt unter remissionserhaltender Therapie mit Azathioprin nach 12 Monaten ein Rezidiv. Bei einem weiteren Patienten wurde die Infliximab-Therapie aufgrund einer vermuteten systemischen Infektion vorzeitig beendet. Bei beiden Patienten konnte bei pulmonalem Rezidiv bzw. weiterhin progredienter, visusbedrohender Protrusio bulbi, hoher kumulativer Cyclophosphamid-Dosis (100 g bzw. 275 g) und Cyclophosphamid-induzierter hämorrhagischer Zystitis durch erneute Gabe von Infliximab zusätzlich zu Azathioprin eine Remission erzielt werden. Bei einer Patientin wurde nach 12-monatiger remissionserhaltender Therapie ein Bronchus-Karzinoid diagnostiziert.
Folgerungen: Mit dem Anti-TNF-α-Antikörper Infliximab eröffnet sich eine neue Therapieoption, um bei einer Patientengruppe mit bisher denkbar schlechter Prognose Remissionen zu erreichen.
Patienten und Methodik: Die Patienten erhielten Infliximab (zunächst 3 mg/kg) zusätzlich zur vorbestehenden Cyclophosphamid- und Steroidtherapie nach dem Fauci-Schema. Die Therapie-Intervalle zwischen den ersten beiden Infusionen betrugen 2 Wochen, danach 4 Wochen. Später erhielten die Patienten unter dem Eindruck einer höheren Effektivität 5 mg/kg Infliximab.
Ergebnisse: Bei fünf Patienten wurde nach 4-6 Infusionen eine Remission erzielt. Vier Patienten sind nach 16-26 Monaten weiterhin in Vollremission. Ein Patient erlitt unter remissionserhaltender Therapie mit Azathioprin nach 12 Monaten ein Rezidiv. Bei einem weiteren Patienten wurde die Infliximab-Therapie aufgrund einer vermuteten systemischen Infektion vorzeitig beendet. Bei beiden Patienten konnte bei pulmonalem Rezidiv bzw. weiterhin progredienter, visusbedrohender Protrusio bulbi, hoher kumulativer Cyclophosphamid-Dosis (100 g bzw. 275 g) und Cyclophosphamid-induzierter hämorrhagischer Zystitis durch erneute Gabe von Infliximab zusätzlich zu Azathioprin eine Remission erzielt werden. Bei einer Patientin wurde nach 12-monatiger remissionserhaltender Therapie ein Bronchus-Karzinoid diagnostiziert.
Folgerungen: Mit dem Anti-TNF-α-Antikörper Infliximab eröffnet sich eine neue Therapieoption, um bei einer Patientengruppe mit bisher denkbar schlechter Prognose Remissionen zu erreichen.
Titel in Übersetzung | Induction of remission with infliximab in therapy-refractory Wegener's granulomatosis - Follow-up of six patients |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Deutsche Medizinische Wochenschrift |
Jahrgang | 127 |
Ausgabenummer | 37 |
Seiten (von - bis) | 1876-1880 |
Seitenumfang | 5 |
ISSN | 0012-0472 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 13.09.2002 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Infektion und Entzündung - Zentrum für Infektions- und Entzündungsforschung Lübeck (ZIEL)