Rekonstruktion mit dem supraklavikulären Insellappen: Eine Alternative in der onkologischen Therapie von Kopf-Hals-Karzinomen

Hintergrund
Die Rekonstruktion von Defekten nach Exstirpation von Kopf-Hals-Tumoren ist ein hoch anspruchsvolles und komplexes chirurgisches Unterfangen. Häufig verwendete Techniken, z. B. der radiale Unterarmlappen, der vordere seitliche Oberschenkellappen oder auch die von der Brust gewonnenen Lappen – deltopektoral oder M. pectoralis major – teilen zahlreiche Nachteile, wie Donormorbidität, schlechte Farbübereinstimmung für die kutane Rekonstruktion und übermäßige Gewebegröße. Die Verwendung eines an der A. supraclavicularis gestielten Insellappens ist lange Zeit in Vergessenheit geraten, aber eine zunehmend beliebte Option für die Rekonstruktion im Kopf-Hals-Bereich.

Material und Methode
Im Zeitraum von 03/2013 bis 02/2016 wurden insgesamt 12 Patienten mit einem supraklavikulären Insellappen nach chirurgischer Resektion von Karzinomen der Mundhöhle, des Pharynx, der Parotisregion oder der Gesichtshaut versorgt.

Ergebnisse
Exemplarisch wird über die Rekonstruktion der seitlichen Zunge und des Zungengrunds nach Resektion eines Plattenepithelkarzinoms sowie die Rekonstruktion der Regio parotidea nach totaler Parotidektomie und Neck-Dissection bei einem von der Haut in die Parotis infiltrierend gewachsenen Spinaliom der Haut berichtet. Bei beiden Patienten heilte der Lappen problemlos ein und führte zu einem funktionell wie auch kosmetisch sehr guten Ergebnis.

Schlussfolgerung
Der supraklavikuläre Insellappen ist ein zuverlässiger und vielseitiger Lappen für die Rekonstruktion im Kopf-Hals-Bereich. Minimale Entnahmemorbidität, ausgezeichnete kosmetische Eigenschaften und relativ leichte Präparation und Anwendung gegenüber Fernlappen machen ihn zur hervorragenden Ergänzung im rekonstruktiven Rüstzeug von HNO-Chirurgen.