Raynaud-phänomen in der dermatologie. Teil 2: Therapie

C. Sunderkötter*, G. Riemekasten

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
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Abstract

Während das primäre Raynaud-Phänomen (RP) nur sehr selten zu Ulzera führt, findet man bei vielen Patienten mit sekundärem RP im Rahmen der systemischen Sklerodermie (SSc) Nekrosen, Ulzera oder gar Gangräne. Daher ist eine früh einsetzende und gut abgestufte Therapie des RP erforderlich. Die Therapie umfasst physikalische Maßnahmen, Vermeidung der Auslöser sowie stadiengerecht eingesetzte Medikamente. Auf der Grundlage publizierter Studien und eigener Erfahrungen ergibt sich folgendes Vorgehen: a) bei primärem und unkompliziertem sekundären RP Kalziumantagonisten in genügend hoher Dosierung, b) bei SSc-assoziiertem sekundären RP mit Hypertonie, Herz- oder Nierenbeteiligung Angiotensin neutralisierende Substanzen, c) bei zusätzlichem Vorliegen einer Depression Ausnutzen der vasodilatatorischen Wirkung der Serotoninwiederaufnahmehemmer, d) bei Vorliegen von Ulzera oder deutlichen trophischen Störungen i.v.-Gaben von Iloprost, e) bei therapierefraktären Fällen und Gefährdung eines Fingergliedes Sildenafil, f) zur Rezidivprohylaxe bei schwerem RP der Endothelinrezeptorantagonist Bosentan. Hierbei unterliegen c–f den Bestimmungen des Off-Label-Gebrauchs. Durch rechtzeitigen Einsatz therapeutischer Maßnahmen können bei sekundärem RP die Komplikationen wie Ulzera und Amputationen verringert werden. Außerdem verzögert bei Patienten mit SSc die rechtzeitige Therapie des RP möglicherweise auch die fibrotischen Prozesse.
Titel in ÜbersetzungRaynaud phenomenon in dermatology. Part 2: Therapy
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftHautarzt
Jahrgang57
Ausgabenummer10
Seiten (von - bis)927-942
Seitenumfang16
ISSN0017-8470
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 10.2006

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Forschungsschwerpunkt: Infektion und Entzündung - Zentrum für Infektions- und Entzündungsforschung Lübeck (ZIEL)

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