Radioimmunotherapy for treatment of acute myeloid leukaemia and myelodysplastic syndrome: Conceptual chances

Die Prognose von Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) hat sich durch die Einführung aggressiver, konsolidierender Chemotherapien und der hämatopoietischen Stammzelltransplantation (SZT) wesentlich verbessert. Dennoch erreichen selbst nach Durchführung einer SZT nur 20-30% der Patienten mit AML ein langfristiges, krankheitsfreies Überleben. Die Hauptursache für das langfristige Therapieversagen ist das Rezidiv; doch auch die Toxizität der Chemotherapie und die Komplikationen der hämatopoietischen SZT beeinflussen die Mortalitätsrate signifikant. Sowohl im Kontext der primär tumorzellreduktiven Therapie als auch im Rahmen der Konditionierungstherapie vor SZT ist das wesentliche Therapieziel daher, einen ausgeprägten antileukämischen Effekt zur Reduktion der Rezidivrate zu erzeugen, ohne dabei die akute Toxizität und die spätere Komplikationsrate zu steigern.

Die Einbeziehung von Radioimmuntherapien in die Behandlungsstrategie bei der AML und beim myelodysplastischen Syndrom (MDS) ermöglicht die Applikation hoher spezifischer Dosen im hämatopoetischen Knochenmark und erzielt daher in hohem Maße den geforderten antileukämischen Effekt zur Reduktion der Rezidivrate. Durch die vergleichsweise geringe Dosis extramedullärer Organe und Gewebe bleibt die extramedulläre Toxizität gering.

Diese Übersicht stellt systematisch und kritisch wertend die aktuell eingesetzten Radionuklide und Immunkonjugate zur Behandlung der AML und des MDS vor und fasst den aktuellen Stand der Forschung zur primären Reduktion der leukämischen Blastenzahl einerseits sowie zur Konditionierung vor SZT andererseits zusammen.