Abstract
Ziel der Studie Die Berücksichtigung psychosozialer Problemfelder zählt zu den Merkmalen einer guten Versorgung, auch von Patienten mit Morbus Crohn (MC) oder Colitis ulcerosa (CU). Seit 2014 wird Betroffenen mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung (CED) online ein kostenfreies fragebogengestütztes Problemfeld-Assessment mit Versorgungsempfehlungen angeboten. Primäres Ziel unserer Datenanalyse ist die vergleichende Beschreibung soziodemografischer wie krankheitsbezogener Merkmale von Nutzerinnen und Nutzern dieses Angebotes.
Methodik Für eine retrospektive Datenanalyse wurde die online-Stichprobe (OG) bestehend aus 2156 MC oder CU-Kranken mit 852 Personen aus 2 CED-Versorgungsforschungsstudien verglichen (VG). Neben deskriptiven Verfahren kamen Regressions- und Kovarianzanalysen zum Einsatz.
Ergebnisse Die OG unterscheidet sich hoch signifikant und teils klinisch relevant von der VG. Jeder dritte ist jünger als 30 Jahre (VG: 19%); 45% haben Abitur (VG: 36%). In der OG befinden sich weniger Kranke in Remission (OG 34%; VG 59%). Auch unter Kontrolle der Unterschiede zeigt sich die OG im Vergleich zur VG in 12 der 17 erfassten psychosozialen Problemfelder als stärker belastet. Zu 5 von 9 krankheitsbezogenen Themenbereichen äußert sie einen stärkeren Informationsbedarf.
Schlussfolgerung Die internetbasierte Version des Problemfeld-Assessments wird v. a. von jüngeren, besser ausgebildeten und körperlich wie psychosozial stärker belasteten CED-Kranken genutzt. Sie weisen ein hohes Informationsbedürfnis auf. Das Problemfeld-Assessment dürfte ihnen dabei helfen, sich selbst aktiv in die eigene Versorgung einzubringen. Unsere Daten werfen weiteres Licht auf Besonderheiten von Internet-basierten Untersuchungsgruppen.
Methodik Für eine retrospektive Datenanalyse wurde die online-Stichprobe (OG) bestehend aus 2156 MC oder CU-Kranken mit 852 Personen aus 2 CED-Versorgungsforschungsstudien verglichen (VG). Neben deskriptiven Verfahren kamen Regressions- und Kovarianzanalysen zum Einsatz.
Ergebnisse Die OG unterscheidet sich hoch signifikant und teils klinisch relevant von der VG. Jeder dritte ist jünger als 30 Jahre (VG: 19%); 45% haben Abitur (VG: 36%). In der OG befinden sich weniger Kranke in Remission (OG 34%; VG 59%). Auch unter Kontrolle der Unterschiede zeigt sich die OG im Vergleich zur VG in 12 der 17 erfassten psychosozialen Problemfelder als stärker belastet. Zu 5 von 9 krankheitsbezogenen Themenbereichen äußert sie einen stärkeren Informationsbedarf.
Schlussfolgerung Die internetbasierte Version des Problemfeld-Assessments wird v. a. von jüngeren, besser ausgebildeten und körperlich wie psychosozial stärker belasteten CED-Kranken genutzt. Sie weisen ein hohes Informationsbedürfnis auf. Das Problemfeld-Assessment dürfte ihnen dabei helfen, sich selbst aktiv in die eigene Versorgung einzubringen. Unsere Daten werfen weiteres Licht auf Besonderheiten von Internet-basierten Untersuchungsgruppen.
Titel in Übersetzung | Assessment of Psychosocial Problems in Inflammatory Bowel Diseases - Who Uses the Online Version at wwwCED-aktiv-werden.de? |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Gesundheitswesen |
Jahrgang | 84 |
Ausgabenummer | 5 |
Seiten (von - bis) | 466-473 |
Seitenumfang | 8 |
ISSN | 0941-3790 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 02.2022 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Profilbereich: Zentrum für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung (ZBV)