Abstract
Hintergrund: Die Prävalenz der Adipositas ist bei Kindern und Erwachsenen in den letzten Jahren angestiegen; Adipositas ist heute endemisch. Im Gegensatz zur Adipositas im Erwachsenenalter wird die kindliche Adipositas sowohl international als auch in Deutschland uneinheitlich definiert. Daraus ergibt sich auch ein Problem für die Ermittlung des Rehabilitationsbedarfs. Methoden: Das Problem wird anhand eines Datensatzes der Kieler Adipositaspräventionsstudie (KOPS) analysiert. Im Rahmen dieser Querschnittsstudie werden 1643 vollständige Datensätze der zwischen 1996 und 1999 erfassten 5- bis 7-jährigen Kinder bezüglich ihres Ernährungszustandes untersucht (19 % aller in diesem Zeitraum in Kiel eingeschulten Kinder). Drei Definitionen von Übergewicht und Adipositas (deutsche Referenzwerte für 1. die Trizepshautfalte [90. Perzentile] und 2. den BMI [90./97. Perzentile] sowie 3. ein internationaler BMI-Standard [extrapoliert auf Grenzwerte bei Erwachsenen]) werden verwendet. Ergebnisse: Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas beträgt bei den 5- bis 7-jährigen Kindern je nach Definition 9 bis 21 %. Mit der Definition von Adipositas und Übergewicht anhand aktueller BMI-Perzentilen (Methoden 2 und 3) wird ein Teil übergewichtiger Kinder nicht als solche erfasst. Nach der derzeitigen Auffassung besteht nur für adipöse Kinder ein Reha-Bedarf: Dieser liegt bei 3,3 bzw. 3,5 % der Kieler Kinder. Ausblick: Die Experten müssen sich auf eine einheitliche Definition festlegen. Reha-Maßnahmen werden zur Zeit nur für manifest adipöse Kinder angeboten, sie sollten aber um Präventionsmaßnahmen ergänzt werden.
Titel in Übersetzung | Problems in defining obesity in prepubescent children: Consequences for assessing the requirements for medical rehabilitation |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Gesundheitswesen |
Jahrgang | 64 |
Ausgabenummer | 3 |
Seiten (von - bis) | 139-144 |
Seitenumfang | 6 |
ISSN | 0941-3790 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2002 |