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Abstract
In Deutschland werden rund 3 % aller Neugeborenen nach einer Kinderwunschbehandlung geboren. Häufigste Methode der assistierten Reproduktion (assisted reproductive technique [ART]) ist die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (intracytoplasmic sperm injection [ICSI]). Ob es gesundheitliche Benachteiligungen bei Kindern und Jugendlichen, die nach einer ICSI-Behandlung geboren wurden, gibt, wird kontrovers diskutiert.
In der Deutschen ICSI-Langzeitstudie wurde eine Kohorte von Kindern, die nach einer ICSI-Behandlung in den Jahren 1998 bis 2000 geboren wurden, zu drei Untersuchungszeitpunkten hinsichtlich ihrer gesundheitlichen, psychischen und sozialen Entwicklung untersucht (ICSI-Studie I–III). Der Schwerpunkt der ersten Untersuchung war der Schwangerschafts- und Geburtsverlauf sowie die neonatale Gesundheit der Kinder. Im zweiten Untersuchungszeitraum (2004–2006) wurde die somatische und neurologische Entwicklung der Einlinge untersucht, während 2015–2017 (dritter Untersuchungszeitraum) die kardiometabolische und endokrinologische Entwicklung der Jugendlichen sowie deren Lebensqualität und soziale Entwicklung im Mittelpunkt standen. Insgesamt kann festgestellt werden, dass die physische und psychische Entwicklung der Kinder vergleichbar zu spontan konzipierten Gleichaltrigen verläuft. Die Fehlbildungsrate nach ICSI ist geringfügig erhöht und das Geburtsgewicht etwas niedriger als bei spontan konzipierten Kindern. Die Mehrlingsrate ist erhöht, was u. a. zu mehr Frühgeburtlichkeit mit entsprechenden Folgen führt. Unterschiede in den metabolischen Faktoren können auf ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen im späteren Lebensverlauf hinweisen. Ob das Verfahren der ICSI zu klinisch relevanten kardiovaskulären Risiken führt, muss in weiteren Studien untersucht werden.
In der Deutschen ICSI-Langzeitstudie wurde eine Kohorte von Kindern, die nach einer ICSI-Behandlung in den Jahren 1998 bis 2000 geboren wurden, zu drei Untersuchungszeitpunkten hinsichtlich ihrer gesundheitlichen, psychischen und sozialen Entwicklung untersucht (ICSI-Studie I–III). Der Schwerpunkt der ersten Untersuchung war der Schwangerschafts- und Geburtsverlauf sowie die neonatale Gesundheit der Kinder. Im zweiten Untersuchungszeitraum (2004–2006) wurde die somatische und neurologische Entwicklung der Einlinge untersucht, während 2015–2017 (dritter Untersuchungszeitraum) die kardiometabolische und endokrinologische Entwicklung der Jugendlichen sowie deren Lebensqualität und soziale Entwicklung im Mittelpunkt standen. Insgesamt kann festgestellt werden, dass die physische und psychische Entwicklung der Kinder vergleichbar zu spontan konzipierten Gleichaltrigen verläuft. Die Fehlbildungsrate nach ICSI ist geringfügig erhöht und das Geburtsgewicht etwas niedriger als bei spontan konzipierten Kindern. Die Mehrlingsrate ist erhöht, was u. a. zu mehr Frühgeburtlichkeit mit entsprechenden Folgen führt. Unterschiede in den metabolischen Faktoren können auf ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen im späteren Lebensverlauf hinweisen. Ob das Verfahren der ICSI zu klinisch relevanten kardiovaskulären Risiken führt, muss in weiteren Studien untersucht werden.
Titel in Übersetzung | Physical, psychological, and social development of children born after intracytoplasmic sperm injection: the German ICSI long-term study |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Journal fur Gynakologische Endokrinologie |
Jahrgang | 31 |
Ausgabenummer | 3 |
Seiten (von - bis) | 87-93 |
Seitenumfang | 7 |
ISSN | 1997-6690 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 09.2021 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Profilbereich: Zentrum für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung (ZBV)
Fingerprint
Untersuchen Sie die Forschungsthemen von „Physische, psychische und soziale Entwicklung der nach intrazytoplasmatischer Spermieninjektion geborenen Kinder – die Deutsche ICSI-Langzeitstudie“. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.Projekte
- 1 Abgeschlossen
-
Prospektive, kontrollierte Untersuchung (bzw. Befragung) von nach einer ICSI (intrazytoplasmatischen Spermieninjektion) geborenen Einlingen (bzw. Mehrlingen) im Alter von 14 bis 16 Jahren und deren Mütter
Katalinic, A. (Projektleiter*in (PI)), Ludwig, M. (Beteiligte Person), Ludwig, A. (Beteiligte Person), Schnoor, M. (Beteiligte Person), Sonntag, B. (Beteiligte Person) & Elsner, S. (Beteiligte*r Wissenschaftler*in)
01.01.15 → 31.12.19
Projekt: DFG-Projekte › DFG Einzelförderungen