Paukendrainagen, persistierender Paukenerguss und Sprachentwicklungsstörungen

M. Ptok*, R. Schönweiler

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit

Abstract

Hintergrund: Die Einlage von Paukendrainagen zählt zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen überhaupt. Unter anderem wird die Indikation dann gestellt, wenn der Paukenerguss (PE) mit einer Mittelohrschwerhörigkeit einhergeht und negative Konsequenzen für die Sprachentwicklung drohen.

Material und Methoden: Selektive Literaturrecherche unter besonderer Berücksichtigung aktuell publizierter Leitlinien.

Ergebnisse: Eine genaue Bewertung evtl. negativer Auswirkungen einer PE-bedingten Schwerhörigkeit auf die kindliche Sprachentwicklung ist nahezu unmöglich, u. a. dadurch, dass im klinischen Alltag Hörminderungen hinsichtlich des Ausmaßes und der Dauer weder exakt beobachtet noch verglichen werden können. Verschiedene Forschungsansätze werden erläutert.

Schlussfolgerung: Die Schwierigkeiten, Studien mit hohem Evidenzlevel zu planen und durchzuführen, spiegeln sich in den aktuellen Leitlinien wider. Hier wird grundsätzlich eher ein zuwartendes Verhalten empfohlen. Bei Kindern mit manifesten Sprachentwicklungsstörungen oder Risikofaktoren für Sprachentwicklungsstörungen sollte allerdings rascher die Indikation für eine Parazentese und die Einlage von Paukenröhrchen gestellt werden.
Titel in ÜbersetzungTympanostomy tubes, chronic otitis media with effusion and disorders of speech development
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftMonatsschrift fur Kinderheilkunde
Jahrgang166
Ausgabenummer3
Seiten (von - bis)212-217
Seitenumfang6
ISSN0026-9298
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 01.03.2018

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