Abstract
In den Klassifikationssystemen ICD-10 und DSM-IV wurde das pathologische Horten und Sammeln gar nicht bzw. nur unzureichend abgebildet. Da das Horten und Sammeln häufig unabhängig von der Zwangsstörung auftritt, ein anderes Komorbiditätsspektrum aufweist, unterscheidbare neuropsychologische und neurobiologische Korrelate vorliegen und Horten und Sammeln zudem sekundär bei verschiedenen psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen auftreten kann, wurde ‚Hoarding Disorder‘ im DSM5 als eigene Diagnose in die neu entstandene Kategorie der Zwangsspektrumsstörungen aufgenommen.
Bildgebende Untersuchungen weisen auf funktionelle und strukturelle Defizite neuronaler Netzwerke hin, die Entscheidungsfindung, Aufmerksamkeitssteuerung, Handlungsplanung und emotionale Verarbeitung vermitteln.
Im kognitiv-behavioralen Modell werden die wichtigsten Faktoren des Sammelzwangs wiedergegeben. Zu diesen zählen Informationsverarbeitungsdefizite, maladaptive Vorstellungen über und emotionale Bindung an Besitz sowie emotionaler Stress und Vermeidung.
Da die Therapiebereitschaft oft geringer und die Therapieabbruchrate größer ist, wurde eine manualisierte, kognitiv-behaviorale Therapie speziell für das Horten und Sammeln entwickelt. Die wichtigsten Behandlungskomponenten hierbei sind Modellverhalten, kognitive Strategien, graduierte Expositionen mit Reaktionsverhinderung im häuslichen Umfeld, Training des Ausrangierens und Rückfallprophylaxe. Insbesondere bei fehlender Motivation für eine Verhaltenstherapie ist die Pharmakotherapie mit einem SSRI zu empfehlen.
Bildgebende Untersuchungen weisen auf funktionelle und strukturelle Defizite neuronaler Netzwerke hin, die Entscheidungsfindung, Aufmerksamkeitssteuerung, Handlungsplanung und emotionale Verarbeitung vermitteln.
Im kognitiv-behavioralen Modell werden die wichtigsten Faktoren des Sammelzwangs wiedergegeben. Zu diesen zählen Informationsverarbeitungsdefizite, maladaptive Vorstellungen über und emotionale Bindung an Besitz sowie emotionaler Stress und Vermeidung.
Da die Therapiebereitschaft oft geringer und die Therapieabbruchrate größer ist, wurde eine manualisierte, kognitiv-behaviorale Therapie speziell für das Horten und Sammeln entwickelt. Die wichtigsten Behandlungskomponenten hierbei sind Modellverhalten, kognitive Strategien, graduierte Expositionen mit Reaktionsverhinderung im häuslichen Umfeld, Training des Ausrangierens und Rückfallprophylaxe. Insbesondere bei fehlender Motivation für eine Verhaltenstherapie ist die Pharmakotherapie mit einem SSRI zu empfehlen.
Titel in Übersetzung | Hoarding as a disorder of the obsessive-compulsive spectrum |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Fortschritte der Neurologie Psychiatrie |
Jahrgang | 83 |
Ausgabenummer | 6 |
Seiten (von - bis) | 349-360 |
Seitenumfang | 12 |
ISSN | 0720-4299 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 24.06.2015 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)