Parenterale Ernährung von Kindern und Jugendlichen: Empfehlungen und Experten-Statements: Essentials der S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Klinische Ernährung der Schweiz (GESKES), der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Ernährung (AKE), der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) sowie der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI)

F. Jochum*, K. Krohn, M. Kohl, A. Loui, A. Nomayo, B. Koletzko

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
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Abstract

Eine besondere Herausforderung bei der Durchführung parenteraler Ernährung (PE) von pädiatrischen Patienten ergibt sich aus der großen Spannbreite der Physiologie und Physiognomie von Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen, die von extrem unreifen Frühgeborenen bis hin zu Jugendlichen mit einem Körpergewicht von mehr als 100 kg reicht, und dem jeweils unterschiedlichen Substratbedarf. Dabei sind alters- und reifeabhängige Veränderungen des Stoffwechsels, des Flüssigkeits- und Nährstoffbedarfs und auch die klinische Situation, in der eine PE eingesetzt wird, zu berücksichtigen. Das Vorgehen unterscheidet sich deshalb ganz erheblich von der PE-Praxis bei erwachsenen Patienten; z. B. ist der Flüssigkeits-, Nährstoff- und Energiebedarf von Früh- und Neugeborenen pro Kilogramm-Körpergewicht weitaus höher als bei älteren pädiatrischen und erwachsenen Patienten. In der Regel benötigen alle Frühgeborenen < 35 SSW und alle kranken Reifgeborenen (angepasst an Erkrankung und klinische Situation) während der Phase des allmählichen Aufbaus der oralen und enteralen Nahrungszufuhr eine totale parenterale Ernährung (TPE) oder eine partielle parenterale Ernährung (PPE). Die Zufuhrmengen der PE bei Neonaten müssen berechnet (nicht geschätzt) werden. Der Anteil der PE sollte zur Minimierung von Nebenwirkungen, sobald wie möglich, durch Einführung einer enteralen Ernährung vermindert (PPE) und schließlich komplett durch enterale Ernährung abgelöst werden. Eine unangemessene Substratzufuhr im frühen Säuglingsalter kann langfristig nachteilige Auswirkungen im Sinne einer metabolischen Programmierung des Krankheitsrisikos im späteren Lebensalter haben. Wenn bei älteren Kindern und Jugendlichen die enterale Energie- und Nährstoffzufuhr nicht bedarfsgerecht möglich ist, sollte abhängig von Ernährungszustand und klinischen Umständen spätestens innerhalb von 7 Tagen eine PPE oder TPE erwogen werden.
Titel in ÜbersetzungParenteral nutrition in paediatric and adolescent medicine: recommendations and expert statements: Essentials of the S3 guidelines of the German Society for Nutritional Medicine (DGEM) in cooperation with the Swiss Society for Clinical Nutrition (GESKES), the Austrian Society for Clinical Nutrition (AKE), the German Society of Pediatrics and Adolescent Medicine (DGKJ) and the German Society for Neonatology and Pediatric Intensive Care Medicine (GNPI)
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftMonatsschrift fur Kinderheilkunde
Jahrgang163
Ausgabenummer2
Seiten (von - bis)150-163
Seitenumfang14
ISSN0026-9298
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 02.2015

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)

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