TY - JOUR
T1 - Operationsindikationen bei zystischen Tumoren des Pankreas
AU - Brunner, Maximilian
AU - Belyaev, Orlin
AU - Bösch, Florian
AU - Müller-Debus, Charlotte Friederieke
AU - Radulova-Mauersberger, Olga
AU - Wellner, Ulrich Friedrich
AU - Keck, Tobias
AU - Uhl, Waldemar
AU - Werner, Jens
AU - Witzigmann, Helmut
AU - Grützmann, Robert
N1 - Publisher Copyright:
© 2020 Georg Thieme Verlag. All rights reserved.
Copyright:
Copyright 2020 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2020/8/1
Y1 - 2020/8/1
N2 - Eine stetige Verbesserung der modernen Bildgebung sowie ein steigendes Alter in der Gesellschaft haben dazu geführt, dass zunehmend häufiger zystische Pankreastumoren detektiert werden. Zystische Pankreasraumforderungen stellen eine klinisch herausfordernde Entität dar, da sie ein breites biologisches Spektrum umfassen und ihre Differenzierung untereinander vor allem bei kleinen Tumoren häufig schwierig ist. Sie bedingen daher eine differenzierte Operationsindikationsstellung. Zur Bestimmung von Empfehlungen zur Operationsindikation bei zystischen Tumoren des Pankreas wurde von einer Qualitätskommission für Pankreaserkrankungen der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie eine systematische Literaturrecherche durchgeführt und daraus resultierend folgende Übersichtsarbeit erstellt. Auf Grundlage der aktuellen Evidenz besteht bei Vorliegen von Malignitätszeichen oder Hochrisikokriterien (Ikterus bei Obstruktion des Ductus choledochus durch die zystische Pankreasläsion, kontrastmittelaufnehmende intramurale Knoten ≥ 5 mm oder solide Komponenten in der Zyste oder Pankreashauptgang ≥ 10 mm) sowie bei Symptomen unabhängig von der Zystenentität (ausgenommen Pankreaspseudozysten) eine Operationsindikation. Ist die Entität der Pankreaszyste mittels bildgebender Diagnostik eruierbar, so sollten alle intraduktalen papillär-muzinösen Neoplasien (IPMN) vom Hauptgang und vom Mischtyp, alle muzinös-zystischen Neoplasien (MCN) > 4 cm sowie alle soliden pseudopapillären Neoplasien (SPN) reseziert werden. Serös-zystische Neoplasien (SCN) und Seitengang-IPMN ohne Risikokriterien stellen primär keine Operationsindikation dar. Die Operationsindikationsstellung bei Seitengang-IPMN mit relativen Risikokriterien und MCN < 4 cm ist Gegenstand aktueller Diskussionen und sollte individuell erfolgen. Die vorliegende Arbeit soll durch ein Herausarbeiten von Indikationsempfehlungen helfen, die Indikationsqualität bei zystischen Pankreastumoren zu verbessern. Die letztendliche Operationsindikationsstellung sollte jedoch immer individualisiert unter Berücksichtigung von Alter, Komorbiditäten und Patientenwunsch erfolgen.
AB - Eine stetige Verbesserung der modernen Bildgebung sowie ein steigendes Alter in der Gesellschaft haben dazu geführt, dass zunehmend häufiger zystische Pankreastumoren detektiert werden. Zystische Pankreasraumforderungen stellen eine klinisch herausfordernde Entität dar, da sie ein breites biologisches Spektrum umfassen und ihre Differenzierung untereinander vor allem bei kleinen Tumoren häufig schwierig ist. Sie bedingen daher eine differenzierte Operationsindikationsstellung. Zur Bestimmung von Empfehlungen zur Operationsindikation bei zystischen Tumoren des Pankreas wurde von einer Qualitätskommission für Pankreaserkrankungen der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie eine systematische Literaturrecherche durchgeführt und daraus resultierend folgende Übersichtsarbeit erstellt. Auf Grundlage der aktuellen Evidenz besteht bei Vorliegen von Malignitätszeichen oder Hochrisikokriterien (Ikterus bei Obstruktion des Ductus choledochus durch die zystische Pankreasläsion, kontrastmittelaufnehmende intramurale Knoten ≥ 5 mm oder solide Komponenten in der Zyste oder Pankreashauptgang ≥ 10 mm) sowie bei Symptomen unabhängig von der Zystenentität (ausgenommen Pankreaspseudozysten) eine Operationsindikation. Ist die Entität der Pankreaszyste mittels bildgebender Diagnostik eruierbar, so sollten alle intraduktalen papillär-muzinösen Neoplasien (IPMN) vom Hauptgang und vom Mischtyp, alle muzinös-zystischen Neoplasien (MCN) > 4 cm sowie alle soliden pseudopapillären Neoplasien (SPN) reseziert werden. Serös-zystische Neoplasien (SCN) und Seitengang-IPMN ohne Risikokriterien stellen primär keine Operationsindikation dar. Die Operationsindikationsstellung bei Seitengang-IPMN mit relativen Risikokriterien und MCN < 4 cm ist Gegenstand aktueller Diskussionen und sollte individuell erfolgen. Die vorliegende Arbeit soll durch ein Herausarbeiten von Indikationsempfehlungen helfen, die Indikationsqualität bei zystischen Pankreastumoren zu verbessern. Die letztendliche Operationsindikationsstellung sollte jedoch immer individualisiert unter Berücksichtigung von Alter, Komorbiditäten und Patientenwunsch erfolgen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85089787714&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/a-1158-9536
DO - 10.1055/a-1158-9536
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 32498095
AN - SCOPUS:85089787714
SN - 0044-409X
VL - 145
SP - 344
EP - 353
JO - Zentralblatt fur Chirurgie - Zeitschrift fur Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie
JF - Zentralblatt fur Chirurgie - Zeitschrift fur Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie
IS - 4
ER -