Abstract
Die Messung otoakustischer Emissionen (OAE) wird für Hörscreeninguntersuchungen von Neugeborenen auf Empfehlung der NIH Consensus Conference im Jahre 1993 in den USA und Europa eingesetzt. Obwohl diese Messungen gegenüber anderen objektiven Meßverfahren einfacher durchzuführen sind, erfordert die Bedienung des Systems und die Interpretation der Ergebnisse speziell geschultes Personal. Ein allgemeines objektives Hörscreening in Deutschland hat sich bisher weder bei Neugeborenen noch bei Risikokindern durchgesetzt, obwohl es wünschenswert wäre, Kinder mit angeborener Innenohrschwerhörigkeit (Inzidenz: 1–6 von 1000) möglichst früh zu erfassen, zu therapieren und zu rehabilitieren. Der Echosensor bietet die Möglichkeit, TEOAE-Messungen mit kurzer Meßzeit durchzuführen und automatisiert zu bewerten. Sie könnten auch von angelerntem Personal durchgeführt werden. Um die Ergebnisse des Echosensors mit denen des konventionellen TEOAE-Meßgeräts ILO88 zu vergleichen, wurden OAE-Messungen an 111 Neugeborenen von audiologisch geschulten Personen durchgeführt. Im Rahmen dieser Pilotstudie wurden Reliabilität und Validität der Messungen im Vergleich zum Goldstandard der Hirnstammaudiometrie bestimmt. Es zeigte sich eine sehr hohe Übereinstimmung (Sensitivität 100%, Spezifität 93,3%) zwischen den Ergebnissen beider Methoden. Somit steht mit dem Echosensor ein OAE-Meßverfahren zur Verfügung, das eine hohe Sensitivität und Spezifität aufweist und zu einfach bedienen ist. Dieses Gerät könnte einem flächendeckenden Einsatz des Hörscreenings in Deutschland den Weg ebnen.
Titel in Übersetzung | Hearing screening in newborns using the Echosensor reducing system for otoacoustic emissions. A comparative study |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | HNO |
Jahrgang | 46 |
Ausgabenummer | 11 |
Seiten (von - bis) | 932-941 |
Seitenumfang | 10 |
ISSN | 0017-6192 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 1998 |