Neue molekularpathologische Ansätze bei malignen Iristumoren

V. Kakkassery*, A. M. Jünemann, B. O. Scheef, S. Grisanti, L. M. Heindl

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit

Abstract

Hintergrund
Die molekularpathologische Forschung bietet neue Chancen für das diagnostische und therapeutische Management von malignen Iristumoren. Neben der einfachen Immunhistologie und Polymerasekettenreaktionsanalyse können weitere Untersuchungsformen wie die multiplexe ligationsabhängige Sondenamplifikation, die Mikrosatellitenanalyse oder das Next-Generation-Sequencing verschiedene Mutationen im Tumorgenom detektieren.

Fragestellung
Es erfolgt die Darstellung aktueller molekularpathologischer Ansätze bei malignen Iristumoren.

Methoden
Dieser Beitrag bietet eine Übersicht über die aktuelle Literatur, basierend auf einer PubMed-Recherche und der klinischen Erfahrung bei Iristumoren.

Ergebnisse
Exemplarisch werden für das Irismelanom, das Irislymphom und die Iriskarzinommetastase diagnostische Besonderheiten und zielgerichtete Behandlungsoptionen dargestellt. Beim Irismelanom scheinen insbesondere Mutationen im GNA11- oder GNAQ-Gen (in ca. 85 % der Fälle) von Bedeutung zu sein. Ebenso empfiehlt es sich, den Monosomie-3-Status bei diesen Patienten zu untersuchen. Beim Irislymphom ist die molekularpathologische Aufarbeitung vor der exakten Diagnosestellung elementar. Ebenso ist die Detektion von Mutationen auf MYD88, BRAF, KLF2, ID3, TCF3, STAT3, RHo, TET2, IDH2, CXCR4, CD79B und DNMT3A hilfreich. Insbesondere der Nachweis des CD20-Antigens zieht eine therapeutische Relevanz nach sich, da diese Lymphome gut auf Rituximab, eine CD20-Antikörpertherapie, ansprechen. Auch bei Iriskarzinommetastasen sind Untersuchungen auf Mutationen hilfreich, da dann eine zielgerichtete Therapie möglich erscheint.

Schlussfolgerung
Die Molekularpathologie wird auch bei Iristumoren künftig unerlässlich werden, da sie den Schlüssel zu einer personalisierten Therapie darstellt.
Titel in ÜbersetzungNew molecular pathological strategies for malignant iris tumors
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftOphthalmologe
Jahrgang116
Ausgabenummer4
Seiten (von - bis)324-331
Seitenumfang8
ISSN0941-293X
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 01.04.2019

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Profilbereich: Lübeck Integrated Oncology Network (LION)

Fingerprint

Untersuchen Sie die Forschungsthemen von „Neue molekularpathologische Ansätze bei malignen Iristumoren“. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.

Zitieren