Abstract
Jährlich versterben mehr als eine Million Neugeborene an einer Sepsis, die bei den überlebenden Kindern nicht selten zu erheblicher Langzeitmorbidität führt. Dem zunehmenden wissenschaftlichen Fortschritt im Verständnis der Pathophysiologie der neonatalen Sepsis steht ein bislang unzureichender klinischer Nutzen für die betroffenen Neugeborenen entgegen. Der früh auftretenden early onset Sepsis steht die später auftretende late onset Sepsis mit wesentlichen Unterschieden bezüglich Herkunft und Art der Erreger, klinischem Erscheinungsbild, diagnostischen Maßnahmen und Therapie gegenüber. Die wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung einer Sepsis stellen neben endogenen, immunologischen Besonderheiten bei Früh- und Neugeborenen, das Geburtsgewicht, das Gestationsalter, sowie die Länge des stationären Aufenthaltes und die Notwendigkeit intensivmedizinischer Maßnahmen dar. Die Evaluation und das initiale Management von Neugeborenen mit Verdacht auf Sepsis sollte die Schwangerschafts- und Geburtsanamnese, eine vollständige körperliche Untersuchung, Laborund mikrobiologische Untersuchungen sowie die schnelle Einleitung einer empirischen Antibiotikatherapie unter Berücksichtigung des zu erwartenden Keimspektrums und der mikrobiologischen Screeninguntersuchungen umfassen. Neben den etablierten laborchemischen und mikrobiologischen Verfahren zur Sepsisdiagnostik finden zunehmend neue Verfahren wie die Bestimmung von Genexpressionsprofilen, »Electric nose« und prädiktives Monitoring Anwendung.
Die Differenzialdiagnose der neonatalen Sepsis schließt andere systemische Infektionen und nicht-infektiöse Ursachen, einschließlich Entzugssymptomen bei maternaler Medikamentenoder Drogeneinnahme, Stoffwechselerkrankungen und kongenitale Anomalien verschiedenster Organe ein. Mögliche Präventionsstrategien der Sepsis umfassen neben Teilnahme an Surveillanceprogrammen Muttermilchernährung, Impfungen sowie gezielte Therapien unter Berücksichtigung der immunologischen Besonderheiten bei Früh- und Neugeborenen.
Die Differenzialdiagnose der neonatalen Sepsis schließt andere systemische Infektionen und nicht-infektiöse Ursachen, einschließlich Entzugssymptomen bei maternaler Medikamentenoder Drogeneinnahme, Stoffwechselerkrankungen und kongenitale Anomalien verschiedenster Organe ein. Mögliche Präventionsstrategien der Sepsis umfassen neben Teilnahme an Surveillanceprogrammen Muttermilchernährung, Impfungen sowie gezielte Therapien unter Berücksichtigung der immunologischen Besonderheiten bei Früh- und Neugeborenen.
Titel in Übersetzung | Neonatal sepsis - An update |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Gynakologische Praxis |
Jahrgang | 41 |
Ausgabenummer | 3 |
Seiten (von - bis) | 417-434 |
Seitenumfang | 18 |
ISSN | 0341-8677 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2017 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)