Abstract
Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen werden heute in ca. 80 % der Fälle geheilt. Allerdings stellt sich aufgrund von Forschungsergebnissen die Frage: Sind die Geheilten auch gesund? Ob Folgeerkrankungen bzw. Spätfolgen auftreten, ist von der Krebserkrankung und -behandlung abhängig. Vor allem Patienten nach einer Hirntumorbehandlung sind sehr häufig von Spätschäden betroffen. US-amerikanische Daten berichten, dass ca. zwei Drittel aller noch lebenden Patienten 30 Jahre nach ihrer Krebsbehandlung im Kindesalter unter Spätfolgen leiden. Diese Zahlen liegen für Deutschland nicht vor. Jedoch werden entsprechend den Leitlinien regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen zum Ausschluss eines Rezidivs oder möglicher Spätfolgen meist in den erstbehandelnden Kinderkliniken empfohlen. Im jungen Erwachsenenalter wird dieses Konzept den psychischen und physischen Bedürfnissen oft nicht mehr gerecht. Um die Versorgung dieser wachsenden Patientengruppe sicherzustellen, werden interdisziplinäre Nachsorgesprechstunden benötigt, in denen pädiatrische Onkologen mit Internisten und anderen Disziplinen zusammenarbeiten. Für jeden Patienten werden hier individuelle, risikoadaptierte (Erkrankung/Behandlung) Nachsorgepläne basierend auf den bereits existierenden Nachsorgeempfehlungen erstellt und so eine Früherkennung möglicher Spätfolgen sichergestellt. Der Erhalt von Gesundheit und Lebensqualität nach der Behandlung von Krebs (in allen Altersschichten) wird zukünftig für die Gesellschaft nicht nur einen sozialen, sondern auch einen wirtschaftlichen Faktor darstellen.
Titel in Übersetzung | Follow-up treatment after oncological diseases |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Monatsschrift fur Kinderheilkunde |
Jahrgang | 163 |
Ausgabenummer | 2 |
Seiten (von - bis) | 112-119 |
Seitenumfang | 8 |
ISSN | 0026-9298 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 14.02.2015 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)