Mentoring in der Allgemeinmedizin: Beratungsbedarf von Ärzten in Weiterbildung

Mariell Hoffmann*, Elisabeth Flum, Jost Steinhäuser

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
3 Zitate (Scopus)

Abstract

Hintergrund

Das Programm Verbundweiterbildungplus (VWBplus) Baden-Württemberg hat seit der Initiierung 2009 mehr als 600 Ärzte in Weiterbildung (ÄiW) aufgenommen und inzwischen über 100 Fachärzte für Allgemeinmedizin begleitet. Ein Kernelement der VWBplus Baden-Württemberg ist das Mentoring – die bedarfsgerechte Förderung und Beratung von ÄiW. Die vorliegende Analyse hat zum Ziel, die häufigsten Beratungsanlässe der ÄiW sowie Anforderungen an die Person des Mentors zu explorieren.

Methoden

Innerhalb des Zeitraums von Dezember 2009 bis Juli 2014 wurden 141 E-Mails der ÄiW der VWBplus Baden-Württemberg in die Auswertung eingeschlossen und mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Dabei wurden die Fragen der ÄiW zunächst thematisch geclustert und induktiv im Rahmen eines systematischen Reduktionsprozesses kategorisiert. Anschließend erfolgte die inhaltsanalytische Analyse des Materials. Nicht ausgewertet wurden persönliche Beratungsgespräche. Diese werden nach aktuellem Stand insgesamt durchschnittlich etwa drei Mal pro Tag von den Mentoren geführt.

Ergebnisse

Von 32% der Teilnehmer der VWBplus Baden-Württemberg wurde eine Anfrage an die Mentoren des Programms gestellt. 38% der Zuschriften betrafen vor allem Fragen hinsichtlich Stellengesuchen, Bewerbungen sowie Arbeitsverträgen. In 30% der Fälle wurde nach den Teilnahmebedingungen und Schulungsinhalten der VWBplusgefragt. Weitere Beratungsanlässe waren die Bereiche Weiterbildung im Allgemeinen (16%), Konfliktberatung (10%) sowie Beantragung von Fördergeldern (6%).

Schlussfolgerungen

Ein Mentoring-Programm erfordert breit qualifizierte und auf dem Gebiet der Allgemeinmedizin erfahrene Ansprechpartner. FAQ-Listen helfen, Routinefragen rasch zu klären. Für die Beantwortung individueller Anliegen und Beratung in Krisensituationen ist die persönliche Betreuung durch einen Mentor notwendig.

Titel in ÜbersetzungMentoring in family medicine: Consultation needs of family medicine trainees
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftZeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen
Jahrgang112
Seiten (von - bis)61-65
Seitenumfang5
ISSN1865-9217
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 01.01.2016

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Profilbereich: Zentrum für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung (ZBV)

Fingerprint

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