Magnetic Particle Imaging: Kinetik des intravaskulären Tracersignals in vivo

J. Haegele, R. Duschka, M. Graeser, C. Schaecke, N. Panagiotopoulos, T. M. Buzug, J. Barkhausen, F. M. Vogt

Abstract

Ziele: Magnetic Particle Imaging (MPI) nutzt die Signaleigenschaften von Superparamagnetischen Eisenoxidnanopartikeln (SPIOs) zur Bildgebung. Um eine möglichst gute und gleichmäßige Bildqualität während kardiovaskulärer Untersuchungen und Interventionen sicherzustellen, ist eine lange Bluthalbwertszeit wünschenswert. Ziel dieser Arbeit ist die Evaluation der Bluthalbwertszeit des MPI-Signals von Resovist, dem aktuell verwendeten Tracer für MPI. Zum Vergleich dient die bereits bekannte pharmakologische und mittels MRT ermittelte Bluthalbwertszeit. Methode: Fünf Kaninchen (durchschnittliches Gewicht 4 kg) wurden jeweils 200 µmol (50 µmol/kg, 0,4 ml Resovist in Lösung mit 0,6 ml NaCl) Resovist (500 µmol/ml) über die Ohrvene appliziert. Es wurden vor und direkt nach Applikation von Resovist, sowie nach 5, 10, 15 min und anschließend im 15-minütigen Abständen bis 120 min nach Tracerapplikation Blutproben in EDTA-Monovetten entnommen (1,2 ml). Aus den Proben wurden jeweils 10 µl entnommen und im Magnetic Particle Spectrometer (MPS) gemessen. Ergebnis: Das höchste MPI-Signal wurde direkt nach der Resovistapplikation gemessen (0,0025 – 0,0041 Am2 Hz-1). Nach 5 min betrug das Signal 35 – 50% (0,0012 – 0,0013 Am2 Hz-1), nach 10 min 20 – 27% (0,0007 – 0,0008 Am2 Hz-1) und nach 15 min 3 – 12% (0,0004 – 0,0005 Am2 Hz-1) des Ausgangsignals. Nach 30 min hob sich das Signal bei allen Kaninchen nicht mehr vom Rauschen des Systems ab. Schlussfolgerung: Nach Applikation von Resovist kommt es zu einem raschen Abfall des MPI-Signals in Vollblut bis unter die Nachweisgrenze, deutlich schneller als in der MRT (ca. 6h). Eine mögliche Erklärung ist, dass in Resovist zwei Fraktionen zum Signal beitragen. Hierbei wird die Fraktion mit größerem Durchmesser und höherem MPI-Signal fraglich schneller von Milz und Leber aufgenommen. Aufgrund der höheren Sensitivität des MPS-System im Vergleich zu den präklinischen MPI-Systemen, ist eine Bildgebung mit Resovist wahrscheinlich nur über einen sehr kurzen Zeitraum möglich.
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftRöFo
Jahrgang185
AusgabenummerVO103_4
Seitenumfang1
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 04.2013

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