Letrozol zur Ovulationsinduktion bei PCOS

Jakob Doblinger*, Georg Griesinger

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit

Abstract

Hintergrund
Das Syndrom polyzystischer Ovarien (PCOS) ist die häufigste Ursache einer anovulatorischen Infertilität. Als Standardpräparat zur Ovulationsinduktion wird Clomifencitrat (CC) eingesetzt. Etwa 20 % der PCOS-Patientinnen zeigen allerdings eine CC-Resistenz. Eine Alternative ist der Aromatasehemmer Letrozol.

Zielsetzung
Im vorliegenden Beitrag wird der aktuelle Wissensstand zur Ovulationsinduktion mit CC und Letrozol zusammengefasst. Die Ergebnisse relevanter Studien werden beschrieben und diskutiert.

Ergebnisse
Im Vergleich zu CC hat Letrozol keine negativen antiöstrogenen Effekte. Bedenken hinsichtlich teratogener Risiken im Vergleich zu CC ließen sich bis jetzt nicht bestätigen; dagegen spricht auch die deutlich kürzere Halbwertszeit von 48 h. Unter Letrozol wurden Ovulationsraten von 70 bis 84 % sowie Schwangerschaftsraten von 20 bis 27 % pro Zyklus bei Frauen mit PCOS und CC-Resistenz beschrieben. Genau hier scheint der therapeutische Ansatz besonders vorteilhaft zu sein. Vergleiche mit CC ergaben höhere Ovulations-, Schwangerschafts- und Lebendgeburtenraten nach Ovulationsinduktion mit Letrozol. Auch Patientinnen mit hohem Body-Mass-Index dürften besonders von Letrozol profitieren.

Schlussfolgerung
Letrozol ist ein sicheres Arzneimittel zur Ovulationsinduktion. Vor allem bei PCOS und CC-Resistenz sowie bei PCOS und Adipositas scheint Letrozol Vorteile zu haben. Zu beachten ist aber der „off label use“.
Titel in ÜbersetzungLetrozole for ovulation induction in polycystic ovary syndrome
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftGynakologische Endokrinologie
Jahrgang15
Ausgabenummer3
Seiten (von - bis)235-238
Seitenumfang4
ISSN1610-2894
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 01.09.2017

Fingerprint

Untersuchen Sie die Forschungsthemen von „Letrozol zur Ovulationsinduktion bei PCOS“. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.

Zitieren