Abstract
Fragestellung: Bisherige Studien zur Lebensqualität nach radikaler Zystektomie konnten keinen hinreichend aussagekräftigen Vorteil für eine Harnableitungsform verdeutlichen. Material und Methoden: 61 Patienten nach radikaler Zystektomie wurden zu ihrer Lebensqualität retrospektiv befragt (EORTC-QLQ-C30 und -BLM30). Die Daten wurden in Abhängigkeit vom Alter, dem Geschlecht, der Harnableitungsform und dem zeitlichen Abstand zur Therapie statistisch analysiert. Ergebnisse: 36 Patienten hatten inkontinente und 20 Patienten kontinente Harnableitungen. Jüngere Patienten (p = 0,001) und Patienten mit kontinenter Harnableitung (p = 0,03) waren statistisch signifikant häufiger mit finanziellen Problemen konfrontiert. Patienten mit einer kontinenten Harnableitung gaben zudem signifikant häufiger Probleme mit der sozialen Integration (p = 0,032) an. Zusätzlich bestanden signifikante Unterschiede bei der sozialen Integration (p = 0,03) und Emotionsfähigkeit (p = 0,008) bei der altersabhängigen Analyse. Patienten mit einer kontinenten Harnableitung gaben signifikant häufiger meteoristische Beschwerden an (p = 0,007). Schlussfolgerung: Auch in dieser Studie konnte ein klarer Unterschied in Abhängigkeit von der Harnableitung nicht dokumentiert werden. Eine gute postoperative Lebensqualität ist offenbar auch bei einem fortgeschrittenen Alter möglich.
Titel in Übersetzung | Quality of life after radical cystectomy: an overview and analysis of a contemporary series |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Aktuelle Urologie |
Jahrgang | 41 |
Ausgabenummer | 4 |
Seiten (von - bis) | 245-251 |
Seitenumfang | 7 |
ISSN | 0001-7868 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 02.08.2010 |