Kongressbericht vom 30. Annual San Antonio Breast Cancer Symposium vom 13. - 16.12.2007 "Auf dem weg zur individualisierten therapie: Wirkungen verstehen und nutzen lernen"

Das 30. Annual San Antonio Breast Cancer Symposium bestätigte den bereits in den letzten Jahren bestehenden Trend zu einer individualisierten und zielgerichteten Therapie des Mammakarzinoms. Neben der Prävention und der Stammzellforschung waren die wissenschaftlichen Untersuchungen zum HER-Onkogen-Netzwerk sowie die klinische Erprobung bekannter und Entdeckung neuer Biomarker und therapeutischer Substanzen zentrale Themen des Kongresses. Neben neuartigen Ansätzen behalten bewährte Substanzen wie Tamoxifen und die Aromatasehemmer ihre zentrale Bedeutung. Die vorgestellten Daten der Metaanalyse der EBCTCG, aber auch der ATAC und der ATLAS-Studien stellten die Wirksamkeit im Langzeit-Follow-up unter Beweis. Gleichzeitig zeigten die Ergebnisse des 5-Jahre-Follow-ups der ABCSG-12-Knochensubstudie und der Z-FAST-Studie, dass der unter AI auftretenden Abnahme der Knochendichte und Zunahme der Frakturrate mittels Bisphosphonaten wirksam begegnet und vorgebeugt werden kann. In der AI-bedingten Osteopenie scheinen erste Ergebnisse mit Denosumab, einem Antikörper gegen RANK-Ligand, vielversprechend. Zentrale Substanzgruppe in der adjuvanten Chemotherapie bleiben die Taxane. Daten einer Metaanalyse zur Hochdosis-Chemotherapie zeigten keine generelle Überlegenheit eines Verfahrens. Die Ergebnisse der deutschen neoadjuvanten GEPAR-Quattro-Studie belegten für die Subgruppe der lokal fortgeschrittenen Mammakarzinome einen Ansprechvorteil für die sequenzielle und Kombinationstherapie von Docetaxel und Capecitabine nach 4 Zyklen Epirubicin/Cyclophosphamid. Im Her2/neu-positiven Kollektiv erwies sich hier die Trastuzumab-Upfront-Therapie als sicher. Auch in diesem Jahr wurden bewährte Substanzen bestätigt und neue Verfahren, Therapieformen und Substanzen vorgestellt.