Intravesikale Salpingiose - Fallbericht und Literaturüberblick

N. Gilbert*, X. Guo, J. Bauer, M. Hennig, C. Kümpers, A. S. Merseburger

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit

Abstract

Die Endosalpingiose der Harnblase ist eine sehr seltene benigne Erkrankung der Harnblase gekennzeichnet durch das ektope Auftreten von endosalpingialem Gewebe. Das zusätzliche Vorliegen von endozervikalem oder endometrialem Gewebe wird als Müllerianose bezeichnet. In der englischsprachigen Literatur sind ca. 5 reine Endosalpingiose- und 17 Müllerianosefälle beschrieben. Über die Entstehung der Erkrankung existieren zwei Theorien. Während die Implantationstheorie von der Versprengung ektopen Gewebes durch chirurgische Eingriffe ausgeht, propagiert die Metaplasie-Theorie die Neuentstehung durch einen vermeintlichen hormonellen Einfluss.

Die Symptomatik der Erkrankung ist ebenso vielfältig wie unspezifisch und kann eine Drangsymptomatik, suprapubische Schmerzen, aber auch Dysurie oder Makrohämaturie beinhalten. Die Beschwerden können zudem zyklisch und zyklusabhängig auftreten.

Die Diagnosestellung wird aufgrund der Seltenheit weitestgehend ein Zufallsbefund im Rahmen der zystoskopischen Abklärung dieser Beschwerden bleiben. Eine adäquate Therapie gelingt in der Regel mittels transurethraler Resektion. Allerdings kann es auch bei scheinbar vollständiger Resektion zu Rezidiven kommen, welche zum Teil eventuell einen invasiveren Eingriff nach sich ziehen können.

Wir präsentieren die Kasuistik einer 40-jährigen Patientin mit schmerzhafter Makrohämaturie, bei der zufallsbefundlich eine intravesikale Salpingiose nachgewiesen und die in unserer Klinik mittels transurethraler Resektion behandelt wurde. Zudem geben wir einen Überblick über die vorliegende Literatur dieser seltenen intravesikalen Raumforderung.
Titel in ÜbersetzungIntravesical salpingiosis: Case report and review of the literature
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftAktuelle Urologie
Jahrgang49
Ausgabenummer3
Seiten (von - bis)266-268
Seitenumfang3
ISSN0001-7868
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 01.06.2018

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)

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