Intrahepatische Ablation: Radiofrequenzablation versus Elektrochemische Lyse

R. Czymek*, M. Gebhard, A. Lubienski, U. Roblick, H. P. Bruch, P. Hildebrand

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
4 Zitate (Scopus)

Abstract

Hintergrund: Radiofrequenzablation (RFA) und Elektrochemische Lyse (ECL) sind konkurrierende intrahepatische Ablationsverfahren. Wir verglichen beide Methoden in einem Perfusionsmodell ex vivo und im Tierversuch (Schwein) in vivo. Methode: Ex vivo wurden 27 frische Schlachthoflebern in ein Perfusionsmodell integriert. Sonografisch unterstützt, platzierten wir perivaskulär in 10 mm Abstand zu Portalvenen RFA- bzw. ECL-Elektroden und erzeugten insgesamt 83 Abla­tionsherde. In vivo wurden 10 Schweine laparotomiert und je Leber 4 Anwendungen RFA bzw. ECL perivaskulär durchgeführt. Prä- und post­operativ, an den Tagen 1, 3 und 7 wurden Entzündungs- sowie Leberwerte und Zytokine bestimmt. Nach 7 Tagen wurden die Organe entnommen und histologisch unabhängig untersucht. Ergebnisse: Bei 59 RFA-Ablationen (Anwendungszeit 12,4 min) ex vivo wurden in 29 % der Anwendungen die Zieltemperatur nicht erreicht (Abbruch). Bei 70 % der Gefäße innerhalb der Nekrosen ließen sich perivaskulär intakte Hepatozyten nachweisen. Bei 24 ECL-Ablationen war die Anwendungszeit abhängig von der applizierten Ladung in Coulomb (C) und lag zwischen 50 min (150 C) und 200 min (600 C). Die pH-Werte lagen bei 0,9 (Anode) bzw. 12,2 (Kathode). Die Nekrosen waren bei ECL in allen Fällen auch perivaskulär vollständig mit einer Destruktion bis zur Gefäßwand. In vivo betrug das mediane Gewicht der 10 Tiere 39,5 kg. Weder bei RFA noch bei ECL traten Majorkomplikationen wie Blutung, Galleleckage oder Abszess auf. Die Anwendungszeit betrug bei ECL 67 min (200 C), bei RFA 12,4 min. Bei RFA waren die perivaskulären Nekrosen in 73 % unvollständig. Bei ECL waren die Nekrosen bis zur Gefäßwand vollständig. Am 1. postoperativen Tag stiegen Monozyten, CRP und ASAT nach RFA und ECL signifikant, Leukozyten nur nach ECL, Bilirubin nur nach RFA. IL-6, TNF-α, IL-1β differierten nicht signifikant. Schlussfolgerung: RFA und ECL sind intrahepatisch sicher anwendbare Ablationsverfahren. Durch den Kühlungseffekt der Perfusion resultieren bei der thermischen Methode RFA ex vivo und in vivo perivaskulär unvollständige Nekrosen. Ein Nachteil der ECL ist die lange Anwendungszeit, ein Kostenvorteil entsteht durch die wiederverwendbaren Platinelektroden. Eine zentrale RFA bei Tumorlokalisation in Gefäßnähe ohne Limitierung der Leberperfusion muss kritisch beurteilt werden. 
Titel in ÜbersetzungA comparison of the use of electrochemical treatment and radio frequency ablation in porcine liver
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftZentralblatt fur Chirurgie - Zeitschrift fur Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie
Jahrgang136
Ausgabenummer4
Seiten (von - bis)379-385
Seitenumfang7
ISSN0044-409X
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 18.07.2011

Fingerprint

Untersuchen Sie die Forschungsthemen von „Intrahepatische Ablation: Radiofrequenzablation versus Elektrochemische Lyse“. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.

Zitieren