Abstract
Hintergrund
Beim Prostatakarzinom treten neben dem onkologischen Resultat in der Folge die Fragen nach der Lebensqualität zunehmend in den Vordergrund. Mit der Etablierung eines multidisziplinär kooperierenden Forschungsnetzwerkes wird die Optimierung der Diagnostik und der resultierenden Behandlung des Prostatakarzinoms angestrebt.
Methode
Hauptmerkmal der interdisziplinären Kooperation ist das ineinander greifen bearbeiteter Einzelprojekte. Einen Schwerpunkt bilden histologische Ganzflächenschnittpräparate der Prostata mittels derer anatomische Studien der peripheren Nervenverläufe und eine Gegenüberstellung der Tumorsituation zur entsprechenden MRT-Bildgebung durchgeführt werden. Durch serielle Anordnung der Schnitte werden dreidimensionale (3D-)Rekonstrukte der lokalen Verteilung von karzinomatösen Arealen in der Prostata und immunhistochemische Heterogenitäten untersucht. Im Rahmen des Lymphknotenstagings werden Verfahren etabliert, die die Darstellung von Tumorzellen in Lymphknotenlysaten ermöglicht. Resultierend aus der Therapie wird die subjektiv empfundene Lebensqualität und Funktionalitäten durch Fragebogenevaluationen ermittelt.
Ergebnisse
Durch anatomische Studien der Nervenverläufe wurden neue Erkenntnisse gewonnen, die im Hinblick auf die nerverhaltenden operativen Techniken sich in Zukunft auf die postoperative Lebensqualität auswirken werden. Wesentliche Erkenntnisse konnten für die Interpretation der Bildgebung im Rahmen der präoperativen Planung erlangt werden. Erste identifizierte molekulare Marker in histologisch tumorfreien Arealen von tumortragenden Prostaten erweitern die Bewertungsmöglichkeit von Stanzbiopsien im Rahmen des lokalen Stagings. Die Tumorzelllast einzelner Lymphknoten kann numerisch quantifiziert und Mikrometastasierungen in histologisch negativen Lymphknoten identifiziert werden. Die nerverhaltende Technik weist zur Lebensqualität und erektilen Funktionalität eine deutliche Korrelation auf.
Schlussfolgerung
Interdisziplinäre Projekte mit anwendungsbezogenen Fragestellungen sind für die Translation hilfreich. Resultierend kann durch entsprechende Diagnostik die Therapie individualisiert werden, die sowohl eine optimale onkologische Behandlung als auch resultierend den maximalen Erhalt der Lebensqualität für den einzelnen Patienten anstrebt.
Beim Prostatakarzinom treten neben dem onkologischen Resultat in der Folge die Fragen nach der Lebensqualität zunehmend in den Vordergrund. Mit der Etablierung eines multidisziplinär kooperierenden Forschungsnetzwerkes wird die Optimierung der Diagnostik und der resultierenden Behandlung des Prostatakarzinoms angestrebt.
Methode
Hauptmerkmal der interdisziplinären Kooperation ist das ineinander greifen bearbeiteter Einzelprojekte. Einen Schwerpunkt bilden histologische Ganzflächenschnittpräparate der Prostata mittels derer anatomische Studien der peripheren Nervenverläufe und eine Gegenüberstellung der Tumorsituation zur entsprechenden MRT-Bildgebung durchgeführt werden. Durch serielle Anordnung der Schnitte werden dreidimensionale (3D-)Rekonstrukte der lokalen Verteilung von karzinomatösen Arealen in der Prostata und immunhistochemische Heterogenitäten untersucht. Im Rahmen des Lymphknotenstagings werden Verfahren etabliert, die die Darstellung von Tumorzellen in Lymphknotenlysaten ermöglicht. Resultierend aus der Therapie wird die subjektiv empfundene Lebensqualität und Funktionalitäten durch Fragebogenevaluationen ermittelt.
Ergebnisse
Durch anatomische Studien der Nervenverläufe wurden neue Erkenntnisse gewonnen, die im Hinblick auf die nerverhaltenden operativen Techniken sich in Zukunft auf die postoperative Lebensqualität auswirken werden. Wesentliche Erkenntnisse konnten für die Interpretation der Bildgebung im Rahmen der präoperativen Planung erlangt werden. Erste identifizierte molekulare Marker in histologisch tumorfreien Arealen von tumortragenden Prostaten erweitern die Bewertungsmöglichkeit von Stanzbiopsien im Rahmen des lokalen Stagings. Die Tumorzelllast einzelner Lymphknoten kann numerisch quantifiziert und Mikrometastasierungen in histologisch negativen Lymphknoten identifiziert werden. Die nerverhaltende Technik weist zur Lebensqualität und erektilen Funktionalität eine deutliche Korrelation auf.
Schlussfolgerung
Interdisziplinäre Projekte mit anwendungsbezogenen Fragestellungen sind für die Translation hilfreich. Resultierend kann durch entsprechende Diagnostik die Therapie individualisiert werden, die sowohl eine optimale onkologische Behandlung als auch resultierend den maximalen Erhalt der Lebensqualität für den einzelnen Patienten anstrebt.
Titel in Übersetzung | The interdisciplinary approach to improve treatment quality of prostate cancer. Optimized nerve sparing in radical prostatectomy |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Urologe - Ausgabe A |
Jahrgang | 46 |
Ausgabenummer | 9 |
Seiten (von - bis) | 1104-1112 |
Seitenumfang | 9 |
ISSN | 0340-2592 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 09.2007 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Profilbereich: Lübeck Integrated Oncology Network (LION)