Abstract
Hintergrund
Das Merkel-Zell-Karzinom (MCC) ist ein sehr aggressiver seltener Hauttumor, der infektiös durch das Merkel-Zell-Polyomavirus (MCPyV) und durch chronische UV-Lichtexposition verursacht wird. Die Systemtherapieoptionen beim inoperabel fortgeschrittenen und nicht kurativ bestrahlbaren metastasierten MCC (mMCC) haben sich durch die Anwendung von Immuncheckpoint-Inhibitoren grundlegend geändert.
Ziel der Arbeit
Es sollen die Behandlungsmöglichkeiten mit Inhibitoren von „programmed cell death protein“(PD)-1- und „programmed cell death 1-ligand 1“(PD-L1)-Inhibitoren vor dem Hintergrund aktueller Erkenntnisse zur Biologie des MCC und etablierter zytotoxischer Chemotherapieverfahren vorgestellt werden.
Methoden
Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche in PubMed.
Ergebnisse
Mit dem PD-L1-Inhibitor Avelumab wurde bei fernmetastasierten Patienten in der ersten Therapielinie eine objektive Ansprechrate von 62 % erzielt. Bei chemotherapeutisch vorbehandelten Patienten betrug die Ansprechrate 33 %, und nach 2 Jahren blieben 69 % der dieser Patienten rezidivfrei. Die mediane Zeit bis zum Auftreten des Ansprechens betrug 6,1 Wochen. Die Erstlinientherapie mit dem PD-1-Inhibitor Pembrolizumab war mit einer 2‑Jahres-Überlebensrate von 69 % assoziiert, und die mediane Dauer des Ansprechens wurde noch nicht erreicht. Im Gegensatz dazu sind diverse chemotherapeutische Regimes trotz vergleichbarer Ansprechraten nur wenige Monate wirksam.
Diskussion
Vielen Patienten wurde die Chance auf langfristiges Ansprechen durch Checkpointinhibitoren eröffnet. Der derzeit einzige zugelassene Inhibitor Avelumab sollte beim mMCC bereits in der ersten Therapielinie eingesetzt werden. Chemotherapie ist eine Option zur Tumorreduktion bei Versagen oder Kontraindikation für die Checkpointblockade. Entwicklungen beinhalten den adjuvanten und neoadjuvanten Einsatz der Immuncheckpointinhibitoren.
Das Merkel-Zell-Karzinom (MCC) ist ein sehr aggressiver seltener Hauttumor, der infektiös durch das Merkel-Zell-Polyomavirus (MCPyV) und durch chronische UV-Lichtexposition verursacht wird. Die Systemtherapieoptionen beim inoperabel fortgeschrittenen und nicht kurativ bestrahlbaren metastasierten MCC (mMCC) haben sich durch die Anwendung von Immuncheckpoint-Inhibitoren grundlegend geändert.
Ziel der Arbeit
Es sollen die Behandlungsmöglichkeiten mit Inhibitoren von „programmed cell death protein“(PD)-1- und „programmed cell death 1-ligand 1“(PD-L1)-Inhibitoren vor dem Hintergrund aktueller Erkenntnisse zur Biologie des MCC und etablierter zytotoxischer Chemotherapieverfahren vorgestellt werden.
Methoden
Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche in PubMed.
Ergebnisse
Mit dem PD-L1-Inhibitor Avelumab wurde bei fernmetastasierten Patienten in der ersten Therapielinie eine objektive Ansprechrate von 62 % erzielt. Bei chemotherapeutisch vorbehandelten Patienten betrug die Ansprechrate 33 %, und nach 2 Jahren blieben 69 % der dieser Patienten rezidivfrei. Die mediane Zeit bis zum Auftreten des Ansprechens betrug 6,1 Wochen. Die Erstlinientherapie mit dem PD-1-Inhibitor Pembrolizumab war mit einer 2‑Jahres-Überlebensrate von 69 % assoziiert, und die mediane Dauer des Ansprechens wurde noch nicht erreicht. Im Gegensatz dazu sind diverse chemotherapeutische Regimes trotz vergleichbarer Ansprechraten nur wenige Monate wirksam.
Diskussion
Vielen Patienten wurde die Chance auf langfristiges Ansprechen durch Checkpointinhibitoren eröffnet. Der derzeit einzige zugelassene Inhibitor Avelumab sollte beim mMCC bereits in der ersten Therapielinie eingesetzt werden. Chemotherapie ist eine Option zur Tumorreduktion bei Versagen oder Kontraindikation für die Checkpointblockade. Entwicklungen beinhalten den adjuvanten und neoadjuvanten Einsatz der Immuncheckpointinhibitoren.
Titel in Übersetzung | Immune checkpoint inhibition in Merkel cell carcinoma |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Hautarzt |
Jahrgang | 70 |
Ausgabenummer | 9 |
Seiten (von - bis) | 684-690 |
Seitenumfang | 7 |
ISSN | 0017-8470 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 01.09.2019 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Infektion und Entzündung - Zentrum für Infektions- und Entzündungsforschung Lübeck (ZIEL)