Identifizierung von CD11c+ myeloiden dendritischen zellen in adenoiden und in der nasenschleimhaut von gesunden und allergikern

E. Tuma, S. Rothenfusser, G. Hartmann, Barbara Wollenberg*

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
2 Zitate (Scopus)

Abstract

Hintergrund: Dendritische Zellen (DC) bilden ein wichtiges Bindeglied zwischen angeborener und erworbener Immunantwort. Sie sind in der Lage, Pathogene anhand bestimmter konservierter molekularer Muster zu erkennen und eine entsprechend angepasste Immunantwort zu steuern. Beim Menschen sind drei Unterformen der DC bekannt, Langerhans Zellen, myeloide DC (MDC) und plasmazytoide DC (PDC). Kürzlich wurde gezeigt, dass PDC bei der experimentell-induzierten allergischen Rhinitis vermehrt in die Nasenschleimhaut infiltrieren. Die Rolle von MDC in gesunder Nasenschleimhaut und bei der allergischen Rhinitis ist ungenügend untersucht.

Patienten und Methoden: In der vorliegenden Arbeit wurde nach Etablierung des Nachweises von MDC in Tonsillen die Anwesenheit von MDC in der Nasenschleimhaut von Gesunden (n = 9) und von Patienten mit allergischer Rhinitis (n = 10) untersucht. Der quantitative Nachweis der MDC erfolgte über eine Vierfarben-Analyse der Expression von MHC II und CD11c unter Ausschluss lineage-positiver und avitaler Zellen in der Durchflusszytometrie.

Ergebnisse: In Tonsillen wurde mit dieser Technik ein Anteil von durchschnittlich 0,4 % MDC an der Gesamtpopulation nachgewiesen. Auch in der Nasenschleimhaut konnte ein überraschend hoher Anteil von MDC nachgewiesen werden. Beim Vergleich von Allergikern mit Patienten ohne Allergie zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Anzahl der MDC (0,3 % vs. 0,45 % MDC; p = 0.12). Bei Patienten, die zum Zeitpunkt der Untersuchung mit Glukokortikoiden behandelt wurden, waren MDC kaum nachweisbar. Hingegen zeigten Patienten mit dokumentierter, wenige Tage zurückliegender Infektion eine stark erhöhte Anzahl der MDC.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend konnten wir in diesen Untersuchungen erstmals die Anwesenheit von CD11c-positiven MDC in der Nasenschleimhaut nachweisen. Es bestehen keine Unterschiede in der Zahl der MDC beim Gesunden im Vergleich zu Patienten mit Allergien. Diese Ergebnisse bilden die Grundlage für die Untersuchung einer möglichen funktionellen Beteiligung der MDC in der Pathogenese der allergischen Rhinitis und für eine gezielte therapeutische Beeinflussung mit mikrobiellen Molekülen wie CpG-Oligonukleotiden.
Titel in ÜbersetzungIdentification of CD11c+ myeloid dentritic cells in adenoids and in nasal mucosa of patients with and without allergies
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftLaryngo- Rhino- Otologie
Jahrgang81
Ausgabenummer8
Seiten (von - bis)580-585
Seitenumfang6
ISSN0935-8943
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 08.2002

Fingerprint

Untersuchen Sie die Forschungsthemen von „Identifizierung von CD11c+ myeloiden dendritischen zellen in adenoiden und in der nasenschleimhaut von gesunden und allergikern“. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.

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