Abstract
Klinisch weisen das Churg-Strauss-Syndrom und das hypereosinophile Syndrom insbesondere in den frühen Krankheitsstadien zahlreiche Gemeinsamkeiten auf. So sind neben der bei beiden Erkrankungen obligaten Blut- und Gewebseosinophilie häufig periphere Neuropathien, Hauteffloreszenzen, eine eosinophile Alveolitis und Gastroenteritis anzutreffen. Definitionsgemäß unterscheidet sich das Churg-Strauss-Syndrom vom hypereosinophilen Syndrom durch den Nachweis einer systemischen Vaskulitis, jedoch werden nicht selten Symptome der Gewebseosinophilie als „indirekte Vaskulitiszeichen“ (fehl)interpretiert. Neue gezieltere Therapieverfahren und neue diagnostische Methoden machen eine frühzeitige Differenzierung zwischen den Syndromen zunehmend klinisch relevant. Bei Patienten mit hypereosinophilem Syndrom sollte eine Untersuchung der FIP1L1-PDGRFA-Mutation erfolgen, um Patienten zu identifizieren, die von einer kausalen Therapie mit einem Tyrosinkinasehemmer wie Imatinib profitieren. Die Therapie des Churg-Strauss-Syndroms ist derzeit (noch) primär immunsuppressiv. Neuere Therapieansätze bei beiden Erkrankungen bestehen in der Immunmodulation durch Interferon α sowie Biologika, wie z. B. Antikörpern gegen Interleukin 5.
Titel in Übersetzung | Hypereosinophilic syndrome and Churg-Strauss syndrome: Is it clinically relevant to differentiate these syndromes? |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Internist |
Jahrgang | 49 |
Ausgabenummer | 3 |
Seiten (von - bis) | 286-296 |
Seitenumfang | 11 |
ISSN | 0020-9554 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 03.2008 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Infektion und Entzündung - Zentrum für Infektions- und Entzündungsforschung Lübeck (ZIEL)