Abstract
Hintergrund:
Der Einfluss von Silikonimplantaten auf die Ausbildung einer periprothetischen Kapsel lässt sich gut in tierexperimentellen Studien untersuchen. Neue Oberflächen der Implantate wurden entwickelt, um die Inzidenz der Kapselfibrose zu reduzieren. Zur Begutachtung der Kapselbildung wurde von Wilflingseder et al. 1974 ein histologisches Beurteilungssystem entwickelt. Aufgrund von umfangreichen neuen Erkenntnissen über die Kapselfibrose ist diese Klassifikation nicht mehr zeitgemäß. Aktuelle Erkenntnisse werden nicht berücksichtigt, sodass eine Modifikation erforderlich ist.
Material und Methode:
In einer randomisierten, tierexperimentellen Studie wurden insgesamt 31 Mini-Implantate [17 glatte, 10 mL kochsalzgefüllte, Silikonimplantate (Gruppe A) und 14 titanisierte Silikonimplantate (Gruppe B)] in das Dorsum von weiblichen Wistar Ratten implantiert. Nach 12 (Gruppe A/B12) bzw. 36 (Gruppe A/B36) Wochen erfolgte die chirurgische Entfernung mit nachfolgender histomorphologischer und immunhistochemischer Untersuchung der periprothetischen Kapselformation durch 2 unabhängigen Untersucher doppelblind.
Ergebnisse:
Die Auswertung der Untersuchungen ergab, dass die innere synovia-like-metaplasia (SLM) sowie die Infiltration durch Entzündungszellen wie Lymphozyten, Histiozyten, Granulozyten und Plasmazellen, entscheidend mitverantwortlich für die Entwicklung der fibrotischen Kapsel zu sehen sind. Ihr Auftreten korrelierte signifikant miteinander und beeinflusst die Kapselarchitektur maßgeblich, wesentlich beeinflusst durch die Oberfläche. Aus den gewonnenen Ergebnissen erfolgte eine Anpassung des bestehenden Wilflingseder Klassifikationssystems. Das aktuelle Bewertungsschema enthält nun folgende Parameter: Kapseldicke, Zelllagen der Kapsel, Dicke der SLM, Kollagenstruktur, Vorkommen von Histiozyten sowie Auftreten von Entzündungszellen. Titanisierte Implantate zeigen nach diesem Klassifikationsschema einen Vorteil in Bezug auf die Ausbildung der Kapselfibrose.
Schlussfolgerung:
Das von Wilflingseder et al. 1974 entwickelte Klassifikationssystem über die histologische Einteilung der Kapselfibrose ist nicht mehr zeitgemäß, da es die aktuellen histologischen und immunhistochemischen Untersuchungsergebnisse nicht berücksichtigt. Der hier vorgestellte, weiterentwickelte Score schließt die neusten Erkenntnisse über die Entstehung der Kapselfibrose ein und ermöglicht eine objektive histologische Klassifizierung der Veränderungen. Des Weiteren konnten wir zeigen, dass titanisierte Implantate einen vielversprechenden Ansatz in der Reduktion der Kapselfibrose darstellen.
Der Einfluss von Silikonimplantaten auf die Ausbildung einer periprothetischen Kapsel lässt sich gut in tierexperimentellen Studien untersuchen. Neue Oberflächen der Implantate wurden entwickelt, um die Inzidenz der Kapselfibrose zu reduzieren. Zur Begutachtung der Kapselbildung wurde von Wilflingseder et al. 1974 ein histologisches Beurteilungssystem entwickelt. Aufgrund von umfangreichen neuen Erkenntnissen über die Kapselfibrose ist diese Klassifikation nicht mehr zeitgemäß. Aktuelle Erkenntnisse werden nicht berücksichtigt, sodass eine Modifikation erforderlich ist.
Material und Methode:
In einer randomisierten, tierexperimentellen Studie wurden insgesamt 31 Mini-Implantate [17 glatte, 10 mL kochsalzgefüllte, Silikonimplantate (Gruppe A) und 14 titanisierte Silikonimplantate (Gruppe B)] in das Dorsum von weiblichen Wistar Ratten implantiert. Nach 12 (Gruppe A/B12) bzw. 36 (Gruppe A/B36) Wochen erfolgte die chirurgische Entfernung mit nachfolgender histomorphologischer und immunhistochemischer Untersuchung der periprothetischen Kapselformation durch 2 unabhängigen Untersucher doppelblind.
Ergebnisse:
Die Auswertung der Untersuchungen ergab, dass die innere synovia-like-metaplasia (SLM) sowie die Infiltration durch Entzündungszellen wie Lymphozyten, Histiozyten, Granulozyten und Plasmazellen, entscheidend mitverantwortlich für die Entwicklung der fibrotischen Kapsel zu sehen sind. Ihr Auftreten korrelierte signifikant miteinander und beeinflusst die Kapselarchitektur maßgeblich, wesentlich beeinflusst durch die Oberfläche. Aus den gewonnenen Ergebnissen erfolgte eine Anpassung des bestehenden Wilflingseder Klassifikationssystems. Das aktuelle Bewertungsschema enthält nun folgende Parameter: Kapseldicke, Zelllagen der Kapsel, Dicke der SLM, Kollagenstruktur, Vorkommen von Histiozyten sowie Auftreten von Entzündungszellen. Titanisierte Implantate zeigen nach diesem Klassifikationsschema einen Vorteil in Bezug auf die Ausbildung der Kapselfibrose.
Schlussfolgerung:
Das von Wilflingseder et al. 1974 entwickelte Klassifikationssystem über die histologische Einteilung der Kapselfibrose ist nicht mehr zeitgemäß, da es die aktuellen histologischen und immunhistochemischen Untersuchungsergebnisse nicht berücksichtigt. Der hier vorgestellte, weiterentwickelte Score schließt die neusten Erkenntnisse über die Entstehung der Kapselfibrose ein und ermöglicht eine objektive histologische Klassifizierung der Veränderungen. Des Weiteren konnten wir zeigen, dass titanisierte Implantate einen vielversprechenden Ansatz in der Reduktion der Kapselfibrose darstellen.
Titel in Übersetzung | Histological and immunohistochemical study of capsular contracture in an animal model - A comparison of two implants according to a modification of wilflingseder's classification |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Handchirurgie Mikrochirurgie Plastische Chirurgie |
Jahrgang | 44 |
Ausgabenummer | 4 |
Seiten (von - bis) | 220-226 |
Seitenumfang | 7 |
ISSN | 0722-1819 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 27.06.2012 |