Abstract
Der Herpes gestationis (HG) ist eine seltene Autoimmundermatose der Schwangerschaft. Wir berichten über 5 Patientinnen, bei denen die klinische Diagnose histologisch, immunfluoreszenzoptisch und mittels Westernblot bestätigt wurde. Der Beginn der Erkrankung lag zwischen der 8. Schwangerschaftswoche und dem 1. Tag postpartal. Bei einer Patientin dominierten ausgeprägte Erosionen und Ulzera der Mundschleimhaut, während die übrige Haut auch im weiteren Krankheitsverlauf kaum betroffen war. Bei den anderen Fällen waren starker Pruritus und polymorphe Hautveränderungen die initialen Symptome. Bei einer Patientin bestand seit der 31. Schwangerschaftswoche (SSW) starker Pruritus ohne Hautveränderungen, und es kam erst ab dem 1. Tag postpartal zum Auftreten infiltrierter Plaques und Blasen. Mittlere systemische Kortikosteroiddosen reichten bei allen Patientinnen zur weitgehenden Unterdrückung der Symptomatik aus. In 4 der 5 Fälle wurden regelrecht entwickelte Kinder entbunden, eines der Kinder zeigte hingegen die Kriterien eines "small for date baby". Bei allen Patientinnen gelang die Diagnose serologisch durch Nachweis des Herpes-gestationis-Faktors in der indirekten Immunfluoreszenz, während der konventionelle Nachweis von IgG-Serumantikörpern negativ war. Im Immunoblot epidermaler Extrakte präzipitierten die Seren von 4 Patientinnen ein 180-kD-Protein. Anhand dieser Fälle diskutieren wir das klinische Spektrum und die diagnostischen Möglichkeiten beim HG und geben einen Überblick über neue Aspekte zur Pathogenese dieser Erkrankung.
Titel in Übersetzung | Herpes gestationis. Clinical spectrum and diagnostic options |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Hautarzt |
Jahrgang | 46 |
Ausgabenummer | 3 |
Seiten (von - bis) | 158-164 |
Seitenumfang | 7 |
ISSN | 0017-8470 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 1995 |