Abstract
Das 2008 in Deutschland eingeführte Hautkrebsscreening (HKS) zielt darauf ab, die hautkrebsspezifische Sterblichkeit und Krankheitslast zu reduzieren. Inwieweit das gelingt, ist Gegenstand einer kontroversen Debatte. Dieser Beitrag gibt auf Basis einer selektiven Daten- und Literaturrecherche einen Überblick zur Epidemiologie des malignen Melanoms der Haut und der nichtmelanozytären Hautkrebsformen, zur Historie und aktuellen Umsetzung des HKS in Deutschland und bewertet die verfügbare Evidenz zur Wirksamkeit eines HKS.
Die Hautkrebsinzidenz hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Die internationale Evidenz für die Wirksamkeit des HKS ist positiv, aber schwach. Randomisiert kontrollierte Studien fehlen. Die vorhandene Evidenz leitet sich im Wesentlichen aus dem populationsbasierten SCREEN-Projekt ab, das 2003/2004 in Schleswig-Holstein durchgeführt wurde. In der Folge kam es zu einem deutlichen Rückgang der Melanommortalität. Nach Einführung des deutschlandweiten HKS ist ein solcher Effekt bislang nicht nachweisbar.
Ein Vergleich des implementierten Screenings mit dem SCREEN-Projekt lässt vermuten, dass eine geringere Intensität des aktuellen Screenings für ausbleibende Erfolge verantwortlich ist. Prozess- und Ergebnisqualität des HKS bedürfen weiterer Forschung. Wünschenswert wäre eine Dokumentation, die die Untersuchungsschritte und Ergebnisse personenbezogen mit Verknüpfung der haus- und fachärztlichen Versorgungsstufen abbildet. Einladungen könnten dazu beitragen, dass gerade auch solche Personen erreicht werden, die das HKS bislang nicht oder wenig nutzen, aber davon möglicherweise in besonderer Weise profitieren würden.
Die Hautkrebsinzidenz hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Die internationale Evidenz für die Wirksamkeit des HKS ist positiv, aber schwach. Randomisiert kontrollierte Studien fehlen. Die vorhandene Evidenz leitet sich im Wesentlichen aus dem populationsbasierten SCREEN-Projekt ab, das 2003/2004 in Schleswig-Holstein durchgeführt wurde. In der Folge kam es zu einem deutlichen Rückgang der Melanommortalität. Nach Einführung des deutschlandweiten HKS ist ein solcher Effekt bislang nicht nachweisbar.
Ein Vergleich des implementierten Screenings mit dem SCREEN-Projekt lässt vermuten, dass eine geringere Intensität des aktuellen Screenings für ausbleibende Erfolge verantwortlich ist. Prozess- und Ergebnisqualität des HKS bedürfen weiterer Forschung. Wünschenswert wäre eine Dokumentation, die die Untersuchungsschritte und Ergebnisse personenbezogen mit Verknüpfung der haus- und fachärztlichen Versorgungsstufen abbildet. Einladungen könnten dazu beitragen, dass gerade auch solche Personen erreicht werden, die das HKS bislang nicht oder wenig nutzen, aber davon möglicherweise in besonderer Weise profitieren würden.
Titel in Übersetzung | Skin cancer screening in Germany: review after ten years |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz |
ISSN | 1436-9990 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 08.11.2018 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Profilbereich: Zentrum für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung (ZBV)