Abstract
Frauen erkranken ca. 3–4 mal häufiger an einer systemischen Sklerose als Männer, wobei neben genetischen und hormonellen Faktoren auch erworbene Faktoren wie die Exposition mit Gefahrstoffen oder möglicherweise auch Schwangerschaften eine Rolle spielen. Die Diagnose wird bei Frauen häufig später gestellt als bei Männern, obgleich dies nicht auf die Symptomatik der Erkrankung zurückgeführt werden kann. Die Klinik zwischen Männern und Frauen mit systemischer Sklerose und der Verlauf der Erkrankung sind nur gering unterschiedlich. Einzig digitale Ulzerationen und eine Verringerung der kardialen Ejektionsfraktion werden bei Männern häufiger nachgewiesen. Funktionelle Beeinträchtigungen sind bei Frauen allerdings größer. Die systemische Sklerose erfasst alle Bereiche des Lebens einschließlich der Sexualität, die sowohl bei Männern als auch bei Frauen beeinträchtigt ist. Die Hospitalisierungsrate ist bei Frauen größer. Während frühere Studien auf eine erhöhte krankheitsbezogene Mortalität bei Männern wiesen, konnte dies in größeren Studien nicht mehr nachgewiesen werden. Die Mortalität bei Frauen ist sowohl in einer Europäischen als auch in einer US-amerikanischen Kohorte in den letzten Jahren gestiegen. In der Schwangerschaft ist das Risiko für das Auftreten von Komplikationen höher, Frühgeburten und eine intrauterine Wachstumsretardierung kommen häufiger vor. Ob geschlechtsspezifische Aspekte auch bei der Therapie der systemische Sklerose eine Rolle spielen könnten, müssen erst weitere Studien zeigen.
Titel in Übersetzung | Gender-specific aspects in systemic sclerosis |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Aktuelle Rheumatologie |
Jahrgang | 36 |
Ausgabenummer | 6 |
Seiten (von - bis) | 366-371 |
Seitenumfang | 6 |
ISSN | 0341-051X |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2011 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Infektion und Entzündung - Zentrum für Infektions- und Entzündungsforschung Lübeck (ZIEL)