Abstract
Die vorliegende Studie untersucht die Frage, ob die Analyse der Ruheaktivität der BOLD (Blood Oxygen Level Dependency)-fMRT mithilfe der Unabhängigkeitsanalyse (Independent-Component-Analyse, ICA) bei der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) Veränderungen in distinkten Netzwerken von Hirnarealen im Vergleich zu Kontrollpersonen darstellen lässt. Es wurden 20 ALS-Patienten und ebenso viele Kontrollen untersucht. Die ICA zeigte fünf verschiedene Netzwerke, die sich reliabel für Patienten und Kontrollen finden ließen. Zwei dieser Netzwerke zeigten deutliche Veränderungen in der Patienten-Gruppe. Das sogenannte Default Mode Netzwerk (DMN) zeigte bei den ALS-Patienten eine signifikant geringere Konnektivität. Dies spiegelt wahrscheinlich die mittlerweile gut dokumentierte extramotorische Beteiligung bei dieser Erkrankung wider. Das sensomotorische Netzwerk, das sich aus Hirnarealen zusammensetzt, die bei motorischen Aktionen involviert sind, zeigte im Bereich der prämotorischen Regionen ebenfalls eine erniedrigte Konnektivität bei den ALS-Patienten. Da die Resultate unabhängig von spezifischen Aufgaben sind und daher auch kompensatorische Prozesse, die durch die für Patienten höhere Aufgabenschwierigkeit erklärbar wären, bei der Interpretation nicht berücksichtigt werden müssen, erlauben diese Ergebnisse direkte Rückschlüsse auf pathophysiologische Veränderungen bei der ALS.
Titel in Übersetzung | Functional neuroimaging in amyotrophic lateral sclerosis: Analysis of resting activity |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Klinische Neurophysiologie |
Jahrgang | 40 |
Ausgabenummer | 4 |
Seiten (von - bis) | 263-269 |
Seitenumfang | 7 |
ISSN | 1434-0275 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 12.2009 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Infektion und Entzündung - Zentrum für Infektions- und Entzündungsforschung Lübeck (ZIEL)