Abstract
Ziele: Im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie wurde der Einfluss einer rehabilitationsorientierten Beratung und ggf. fol-genden stationären medizinischen Rehabili-tation auf den somatischen, psychischen und so-zialmedizinischen Verlauf der rheumatoiden Arthritis bei Erwerbstätigen untersucht. Parallel wurde ein Rekrutierungsverfahren der Studienpopulation über Routinedaten sechs kooperierender Krankenkassen (GKVen) erprobt.
Methodik: Die Krankenkassen identifizierten erwerbstätige Versicherte mit RA-spezifischen Arbeitsunfähigkeits-, Krankenhausentlassungsdiagnosen bzw. Rezeptdaten. Sie wurden in einem zweigestuften Selektionsverfahren (postalische Screeningbefragung, Expertenurteil) zur Teilnahme ausgewählt und anschließend zur Ausgangslagenmessung angeschrieben (subjektiver Gesundheitszustand). Die Responder wurden randomisiert der Interventionsgruppe (IG) bzw. Kontrollgruppe (KG) zugewiesen. Die IG erhielt das Angebot einer Rehabilitationsberatung durch die Krankenkasse mit dem Ziel einer Reha-Antragstellung. Die KG bekam die Routineversorgung. Rentenversicherungen und Krankenkassen übermittelten Angaben zur Arbeitsunfähigkeit, Krankenhausaufenthalten, stufenweisen Wiedereingliederung, Reha- und Rentenanträgen sowie zugehörige Entscheidungen (Primäroutcomes). Zwölf Monate nach der Ausgangslagenmessung wurde der subjektive Gesundheitszustand erneut erhoben (Sekundäroutcomes). Die Datenauswertung erfolgte nach Intention to treat- und As actual-Ansatz.
Ergebnisse: Das Beratungsangebot wurde sehr gut angenommen (84.4% der IG), die Rehabilitationsbereitschaft war jedoch gering (IG: 31.3%). Weder eine Intention to treat-Analyse (KG vs. IG) noch eine As actual-Analyse (Rehabilitanden vs. Nichtrehabilitanden) erbrachten signifikante Unterschiede hinsichtlich der Arbeitsunfähigkeitstage, Krankenhausaufenthalte und Parameter des subjektiven Gesundheitszustandes.
Schlussfolgerungen: Die Studie konnte die Machbarkeit einer randomisierten kontrollierten Studie in der rehabilitationsbezogenen Versorgungsforschung belegen. Die Rekrutierung einer Studienstichprobe über Routinedaten der Krankenkassen ist differenziert zu bewerten. Die geringe Rehabilitationsbereitschaft weist auf die Notwendigkeit der Schaffung alternativer Rehabilitationsangebote für erwerbstätige RA-Patienten hin.
Methodik: Die Krankenkassen identifizierten erwerbstätige Versicherte mit RA-spezifischen Arbeitsunfähigkeits-, Krankenhausentlassungsdiagnosen bzw. Rezeptdaten. Sie wurden in einem zweigestuften Selektionsverfahren (postalische Screeningbefragung, Expertenurteil) zur Teilnahme ausgewählt und anschließend zur Ausgangslagenmessung angeschrieben (subjektiver Gesundheitszustand). Die Responder wurden randomisiert der Interventionsgruppe (IG) bzw. Kontrollgruppe (KG) zugewiesen. Die IG erhielt das Angebot einer Rehabilitationsberatung durch die Krankenkasse mit dem Ziel einer Reha-Antragstellung. Die KG bekam die Routineversorgung. Rentenversicherungen und Krankenkassen übermittelten Angaben zur Arbeitsunfähigkeit, Krankenhausaufenthalten, stufenweisen Wiedereingliederung, Reha- und Rentenanträgen sowie zugehörige Entscheidungen (Primäroutcomes). Zwölf Monate nach der Ausgangslagenmessung wurde der subjektive Gesundheitszustand erneut erhoben (Sekundäroutcomes). Die Datenauswertung erfolgte nach Intention to treat- und As actual-Ansatz.
Ergebnisse: Das Beratungsangebot wurde sehr gut angenommen (84.4% der IG), die Rehabilitationsbereitschaft war jedoch gering (IG: 31.3%). Weder eine Intention to treat-Analyse (KG vs. IG) noch eine As actual-Analyse (Rehabilitanden vs. Nichtrehabilitanden) erbrachten signifikante Unterschiede hinsichtlich der Arbeitsunfähigkeitstage, Krankenhausaufenthalte und Parameter des subjektiven Gesundheitszustandes.
Schlussfolgerungen: Die Studie konnte die Machbarkeit einer randomisierten kontrollierten Studie in der rehabilitationsbezogenen Versorgungsforschung belegen. Die Rekrutierung einer Studienstichprobe über Routinedaten der Krankenkassen ist differenziert zu bewerten. Die geringe Rehabilitationsbereitschaft weist auf die Notwendigkeit der Schaffung alternativer Rehabilitationsangebote für erwerbstätige RA-Patienten hin.
Titel in Übersetzung | Results of a randomised controlled trial on the acceptance and the outcomes of a counselling on medical inpatient rehabilitation in gainfully employed members of statutory health insurances with rheumatoid arthritis (clinicaltrials.gov identifier NCT00229541) |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Gesundheitswesen |
Jahrgang | 69 |
Ausgabenummer | 6 |
Seiten (von - bis) | 325-335 |
Seitenumfang | 11 |
ISSN | 0941-3790 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 06.2007 |