Abstract
Das Ausmaß der endokrinen Spätfolgen nach einer Hirntumortherapie im Kindesalter ist in der Literatur gut beschrieben. An erster Stelle stehen Wachstumsstörungen aufgrund eines hypothalamo-hypophysären Wachstumshormon (GH)-Mangels oder einer strahleninduzierten neurosekretorischen Dysfunktion der GH-Sekretion. Prinzipiell können alle endokrinen Achsen betroffen sein, so dass Störungen der Pubertät, der Gonaden, der Schilddrüse und der Nebenniere auch noch mit einer langen Latenzzeit entstehen können. Die retrospektiv analysierten Daten der HIT 91 Studie haben gezeigt, dass die endokrinologische Nachsorge dieser Patienten nicht optimal verläuft. Wir haben deshalb ein Konzept entwickelt, welches von Anfang an in die neu beginnende Hirntumorstudie integriert ist. Patientendaten (Wachstum und Pubertät, Hormonparameter) sollen vor der Primärtherapie und dann in regelmäßigen Abständen (4, 12, 18, 24 Monate nach Therapieende) erhoben werden. 24 Monate nach Therapieende ist zusätzlich eine Evaluation aller hypothalamo-hypophysärer Hormonachsen mit pharmakologischen Stimulationstesten vorgesehen. Das jeweilige behandelnde Zentrum erhält bereits bei der Meldung eines neuen Patienten, d. h. möglichst vor Beginn der Primärtherapie, einen kompletten Satz an Dokumentationsbogen, um sie zu den vorgesehenen Untersuchungsterminen zur Verfügung zu haben.
Titel in Übersetzung | Endocrine late-effects of brain tumour therapy in childhood and adolescence: Concept of a prospective endocrinological follow-up |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Klinische Padiatrie |
Jahrgang | 212 |
Ausgabenummer | 4 |
Seiten (von - bis) | 224-228 |
Seitenumfang | 5 |
ISSN | 0300-8630 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2000 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)