Einsatz der dual-source-computertomographie in der prä- und postoperativen kardiochirurgischen diagnostik

K. Nikolaou*, T. Saam, C. Rist, T. Johnson, F. Vogt, M. Oberhoffer, B. Reichart, M. F. Reiser, C. R. Becker

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
    13 Zitate (Scopus)

    Abstract

    Fragestellung Ziel der Studie war es festzustellen, in wieweit die Dual-source-Computertomographie (DSCT) verschiedene prä- und postoperative diagnostische Fragestellungen in der Kardiochirurgie zu klären vermag. Methodik Zwanzig Patienten wurden einer DSCT des Herzens unterzogen. Das CT-Gerät mit 2 rotierenden Röntgenröhren (Somatom Definition, Siemens Medical Solutions, Forchheim, Deutschland) erreicht eine zeitliche Auflösung von 83 ms. Das Patientenkollektiv bestand aus 2 Subkollektiven: Bei 10 Patienten mit bekannter koronarer Herzkrankheit (KHK) wurden vor einer geplanten Bypassoperation die Ergebnisse der DSCT-Koronarangiographie (CTA) und der quantitativen Katheterangiographie (QCA) verglichen, um die diagnostische Genauigkeit der DSCT zum Nachweis signifikanter Koronarstenosen (>50%) in einem Kollektiv mit großer Vortestwahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer KHK zu evaluieren. Bei 10 weiteren Patienten wurde nach Aortenklappenersatz (Homografts) im postoperativen Verlauf die Frage untersucht, ob eine Restenose ausgeschlossen und die Aortenklappenöffnungsfläche (AKÖF) im Vergleich zur Echokardiographie korrekt gemessen werden kann. Ergebnisse Im Rahmen der präoperativen Stenosenauswertung wurden 144 von 150 Koronararteriensegmenten (96%) in der CTA als „beurteilbar“ eingestuft. Laut QCA lag bei allen Patienten eine signifikante KHK mit insgesamt 43 signifikant stenosierten Segmenten vor. Sensitivität und Spezifität der CTA lagen in der geblindeten Analyse bei 95% (41/43) und 93% (103/111), bei einem positiven und negativen Vorhersagewert (PPV, NPV) von 79% (31/39) und 98% (103/105). Bei den 10 Patienten mit Aortenklappendiagnostik waren alle CT-Datensätze diagnostisch verwertbar. Der Korrelationskoeffizient der CT-planimetrisch bestimmten Klappenöffnungsfläche und der in der Echokardiographie nach der Kontinuitätsgleichung berechneten Klappenöffnungsfläche betrug r=0,64 (p=0,0467). Eine moderate oder hochgradige Stenose (Aortenklappenfläche <1,0 cm2) lag echokardiographisch bei keinem Patienten vor und konnte CT-planimetrisch auch bei allen Patienten korrekt ausgeschlossen werden. Schlussfolgerungen Die Dual-source-CT ist zur Beantwortung verschiedener diagnostischer Fragestellungen der Herzchirurgie wertvoll. Die nichtinvasive Koronarangiographie besitzt für die Planung einer Bypassoperation eine hohe diagnostische Genauigkeit. Nach operativem Ersatz kann die Herzklappenfunktion genau beurteilt werden.
    Titel in ÜbersetzungPre- and postsurgical diagnostics with dual-source computed tomography in cardiac surgery
    OriginalspracheDeutsch
    ZeitschriftRadiologe
    Jahrgang47
    Ausgabenummer4
    Seiten (von - bis)310-318
    Seitenumfang9
    ISSN0033-832X
    DOIs
    PublikationsstatusVeröffentlicht - 04.2007

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    Untersuchen Sie die Forschungsthemen von „Einsatz der dual-source-computertomographie in der prä- und postoperativen kardiochirurgischen diagnostik“. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.

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