Einfluss der assistierten reproduktion auf geburtshilfe und neonatologie

M. K. Bohlmann, B. Fritzsching, D. W. Luedders, A. Hornemann, W. Göpel, J. Pöschl, K. Diedrich, G. Griesinger

9 Zitate (Scopus)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung: Der Anteil Neugeborener nach IVF- oder ICSI-Behandlung liegt in Industrieländern zwischen 1–4%. Geburtshilfliche und neonatologische Risiken im Gefolge einer Kinderwunsch-Behandlung gewinnen deshalb zunehmend an Bedeutung.

Methodik: Die vorliegende Arbeit basiert auf einer selektiven Literaturübersicht zu geburtshilflichen und neonatologischen Aspekten nach Kinderwunschbehandlung mit IVF/ICSI.

Ergebnisse: Die nach Methoden der assistierten Reproduktion signifikant öfter eintretenden Mehrlingsschwangerschaften gelten in Bezug auf ihre spezifischen Risiken als besonders bedeutsam. Im Vergleich zu spontan konzipierten Graviditäten treten jedoch auch bei Einlingsschwangerschaften nach ART häufiger Komplikationen wie Präeklampsie, Frühgeburtlichkeit, niedriges Geburtsgewicht, Fehlbildungen sowie eine erhöhte Kaiserschnittrate auf. Wenn auch ein Kausalzusammenhang zwischen extrakorporalen Befruchtungstechniken und Gesundheitsrisiken für Mutter und Kind bei Einlingsschwangerschaften nicht ausgeschlossen werden kann, so wird in zunehmendem Maße die zugrunde liegenden Sub- bzw. Infertilität als unabhängiger Risikofaktor betrachtet.

Schlussfolgerung: Schwangerschaften nach ART sind – unabhängig von der Anzahl sich in Utero entwickelnder Kinder – als Risikograviditäten einzustufen, die einer engmaschigeren Kontrolle bedürfen. Subfertile Paare sollten bereits vor Beginn einer Kinderwunschbehandlung über die erhöhte Inzidenz an Schwangerschafts- und neonatalen Komplikationen aufgeklärt werden.
Titel in ÜbersetzungImpact of assisted reproduction on obstetrics and neonatology
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftZeitschrift fur Geburtshilfe und Neonatologie
Jahrgang213
Ausgabenummer6
Seiten (von - bis)221-227
Seitenumfang7
ISSN0948-2393
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2009

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)

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