Abstract
Trotz Stellungnahmen vor allen der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer, des Deutschen Ärztetages, des Deutschen Ethikrates, einer Enquetekommission des Deutschen Bundestages und verschiedener Wissenschaftlergruppen verweigerten Vertreter der Politik, des Gemeinsamen Bundesausschusses und auch vieler Krankenkassen die öffentliche Diskussion einer möglichen Priorisierung medizinischer Leistungen. Eine Änderung zeichnete sich erst nach dem Einleitungsreferat von Prof. Hoppe zum 112. Deutschen Ärztetag im Mai 2009 in Mainz ab.
Der vorliegende Artikel wählt die Perspektive der wissenssoziologischen Diskursanalyse, realisiert durch die zusammenfassende Qualitative Inhaltsanalyse und Elemente der Grounded Theory, um den öffentlich-nationalen Diskurs zur Priorisierung im Anschluss an dieses Referat zu untersuchen. Anhand von überregionalen Printmedien wird eine Matrix entwickelt, welche die zentralen Akteure, die von ihnen konstituierten „kommunikativen Phänomene“ und Interaktionen im Zeitraum Mai 2009 (112. Deutscher Ärztetag in Mainz) bis Mai 2010 (113. Deutscher Ärztetag in Dresden) abbildet. Erweiternd wird die Matrix bis Dezember 2011 angewendet. Die Arbeit zeigt, dass den Aussagen des Präsidenten der Bundesärztekammer Jörg-Dietrich Hoppe eine breite Opposition gegenübersteht. Diese geht von grundsätzlich anderen Bedingungen aus und forciert entsprechend alternative Perspektiven. Die fehlende Interaktion der Parteien lässt eine Entwicklung der Positionen nicht zu. Zusätzlich wird dieses von Seiten der Printmedien durch Reduktion, Fortlassen und z.T. auch falsche Wiedergabe erschwert. Der nationale Priorisierungsdiskurs ist insofern nicht als sich entwickelndes Streitgespräch zu erkennen, sondern als Austausch von und zwischen gegensätzlichen Positionen mit vorgefertigten Be- und Zuschreibungen.
Der vorliegende Artikel wählt die Perspektive der wissenssoziologischen Diskursanalyse, realisiert durch die zusammenfassende Qualitative Inhaltsanalyse und Elemente der Grounded Theory, um den öffentlich-nationalen Diskurs zur Priorisierung im Anschluss an dieses Referat zu untersuchen. Anhand von überregionalen Printmedien wird eine Matrix entwickelt, welche die zentralen Akteure, die von ihnen konstituierten „kommunikativen Phänomene“ und Interaktionen im Zeitraum Mai 2009 (112. Deutscher Ärztetag in Mainz) bis Mai 2010 (113. Deutscher Ärztetag in Dresden) abbildet. Erweiternd wird die Matrix bis Dezember 2011 angewendet. Die Arbeit zeigt, dass den Aussagen des Präsidenten der Bundesärztekammer Jörg-Dietrich Hoppe eine breite Opposition gegenübersteht. Diese geht von grundsätzlich anderen Bedingungen aus und forciert entsprechend alternative Perspektiven. Die fehlende Interaktion der Parteien lässt eine Entwicklung der Positionen nicht zu. Zusätzlich wird dieses von Seiten der Printmedien durch Reduktion, Fortlassen und z.T. auch falsche Wiedergabe erschwert. Der nationale Priorisierungsdiskurs ist insofern nicht als sich entwickelndes Streitgespräch zu erkennen, sondern als Austausch von und zwischen gegensätzlichen Positionen mit vorgefertigten Be- und Zuschreibungen.
Titel in Übersetzung | The national public discourse on priority setting in health care in German print media |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen |
Jahrgang | 106 |
Ausgabenummer | 6 |
Seiten (von - bis) | 389-396 |
Seitenumfang | 8 |
ISSN | 1865-9217 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2012 |