Abstract
Mit der Einführung der G-DRGs (German Diagnosis Related Groups) im Jahre 2002 und dem sukzessiven Einsatz als pauschaliertes Abrechnungssystem ab dem Jahr 2005 stehen die Krankenhäuser vor großen organisatorischen und informationstechnischen Herausforderungen. Die Qualität der Basisdokumentation im Sinne von Vollzähligkeit, Vollständigkeit, Korrektheit und Rechtzeitigkeit ist sicherzustellen, denn die definierten DRG-Basisdaten legen die DRG-Fallgruppe und den assoziierten Erlös fest. Aus wirtschaftlicher Sicht interessieren die mit der Leistungserbringung entstandenen Kosten eines Behandlungsfalles. Diese werden mit einer Kostenträgerrechnung ermittelt, die neben den Patienten- und Falldaten zusätzlich auf korrekt ermittelte Leistungs- und Kostendaten angewiesen ist. Alle diese Daten stehen in einem verteilten heterogenen Krankenhausinformationssystem zur Verfügung und müssen über geeignete Mechanismen technisch, syntaktisch und semantisch zusammengeführt werden.
Mit Berücksichtigung der IT-Infrastruktur im Klinikum Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck wurden zur Unterstützung der genannten Aufgaben geeignete Softwaresysteme entwickelt und in diesem Aufsatz anhand eines durchgängigen Beispiels vorgestellt. Aufgrund der hohen Änderungsdynamik rund um das G-DRG-System sind hausintern entwickelte Werkzeuge insbesondere für das Controlling erforderlich, solange die kommerziell angebotenen funktionell eingeschränkt oder zu unflexibel sind, insbesondere hinsichtlich Schnittstellen zu anderen Systemen. Neben den bislang im Vordergrund stehenden Werkzeugen zur Kostenanalyse, wurde für Mediziner das VIKAP-System zur Prozessanalyse entwickelt. Basierend auf den extrahierten Leistungsdaten können individuelle Abläufe von der Aufnahme bis zur Entlassung mit ihren in Anspruch genommen Ressourcen visualisiert und analysiert werden. Behandlungsfälle können „beliebig" aggregiert und über interessierende Merkmale mit dem „InEK"-Datenkörper, d.h. mit bundesweit übermittelten, gruppierten und kalkulierten Datensätzen, verglichen werden. Eine solche Kenntnis von IST-Prozessen ist eine sinnvolle Voraussetzung für die Definition von SOLL-Prozessen im Sinne von Behandlungspfaden.
Mit Berücksichtigung der IT-Infrastruktur im Klinikum Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck wurden zur Unterstützung der genannten Aufgaben geeignete Softwaresysteme entwickelt und in diesem Aufsatz anhand eines durchgängigen Beispiels vorgestellt. Aufgrund der hohen Änderungsdynamik rund um das G-DRG-System sind hausintern entwickelte Werkzeuge insbesondere für das Controlling erforderlich, solange die kommerziell angebotenen funktionell eingeschränkt oder zu unflexibel sind, insbesondere hinsichtlich Schnittstellen zu anderen Systemen. Neben den bislang im Vordergrund stehenden Werkzeugen zur Kostenanalyse, wurde für Mediziner das VIKAP-System zur Prozessanalyse entwickelt. Basierend auf den extrahierten Leistungsdaten können individuelle Abläufe von der Aufnahme bis zur Entlassung mit ihren in Anspruch genommen Ressourcen visualisiert und analysiert werden. Behandlungsfälle können „beliebig" aggregiert und über interessierende Merkmale mit dem „InEK"-Datenkörper, d.h. mit bundesweit übermittelten, gruppierten und kalkulierten Datensätzen, verglichen werden. Eine solche Kenntnis von IST-Prozessen ist eine sinnvolle Voraussetzung für die Definition von SOLL-Prozessen im Sinne von Behandlungspfaden.
Originalsprache | Deutsch |
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Zeitschrift | GMS Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie |
ISSN | 1860-9171 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 07.04.2005 |