Abstract
Die Radioiodtherapie mit 131-Iodid (131I) beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom dient in erster Linie der Ablation von postoperativ verbliebenem Schilddrüsenrestgewebe zur Optimierung der Nachsorge, lediglich beim papillären Mikrokarzinom wird in der Regel keine Radioiodtherapie durchgeführt. Darüber hinaus wird die Radioiodtherapie auch zur Behandlung iodspeichernder Lokalrezidive und Metastasen eingesetzt. Die zu applizierende Aktivität des radioaktiven 131I ist standardisiert, kann jedoch risikoadaptiert angepasst werden. Sowohl für die Radioiodtherapie als auch für die posttherapeutischen 131I-Ganzkörperszintigraphien ist eine Stimulation des TSH-Spiegels (> 30 mIU/l) notwendig, um die Aufnahme des radioaktiven Iods in Schilddrüsenrest- und Tumorzellen zu optimieren. Dies kann sowohl durch Gabe von rekombinantem TSH (exogene TSH-Stimulation) als auch durch Levothyroxinkarenz (endogene TSH-Stimulation) erreicht werden. Bei der posttherapeutischen Levothyroxinsubstitution wird mittlerweile nicht mehr grundsätzlich eine TSH-Suppression, sondern eine dem TNM-Ausgangsstadium entsprechende risikoadaptierte Stoffwechseleinstellung empfohlen. Die Routine-Nachsorgeuntersuchungen umfassen eine diagnostische 131I-Ganzkörperszintigrafie 3–6 Monate nach ablativer RIT, regelmäßige Halssonografien, Kontrolle des Tumormarkers Thyreoglobulin (TG) und der Stoffwechseleinstellung mit Levothyroxin durch Bestimmung von fT3, fT4, TSH. Etwa 4 % aller Patienten entwickeln nach totaler Thyreoidektomie zusätzlich einen permantenten Hypoparathyreoidismus, der die Substitution von Calcium und aktiviertem Vitamin D3 notwendig macht. Wird eine Computertomografie erforderlich, so muss diese nativ erfolgen.
Titel in Übersetzung | Differentiated thyroid cancer - Concepts of nuclear medicine therapy and follow-up |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Klinikarzt |
Jahrgang | 41 |
Ausgabenummer | 10 |
Seiten (von - bis) | 470-475 |
Seitenumfang | 6 |
ISSN | 0341-2350 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2012 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Biomedizintechnik