Abstract

Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) wurde im Dezember 2016 verabschiedet und ist seitdem schrittweise in Kraft getreten.1 Das BTHG zielt auf eine der weitreichendsten Reformen des Rehabilitations- und Teilhaberechts. Mit der Reform soll das Teilhaberecht modernisiert und Menschen mit (drohender) Behinderung oder Schwerbehinderung mehr Selbstbestimmung und Inklusion ermöglicht werden. Dabei kommt vor allem auch der Teilhabe am Arbeitsleben und damit den Instrumenten zur Ermöglichung und zum Erhalt von Erwerbsfähigkeit große Aufmerksamkeit zu.2 Im zeitlichen Zusammenhang mit dem BTHG ergingen direkt und folgten weitere Gesetze mit dieser Zielrichtung, z.B. das Flexirentengesetz3, das Angehörigen-Entlastungsgesetz5 und das Teilhabestärkungsgesetz6. Aktuell wird intensiv über den Entwurf eines Gesetzes zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts gestritten. Ein wesentliches Ziel dieser gesetzgeberischen Aktivitäten ist auf eine verbesserte berufliche Teilhabe von Menschen mit (drohenden) Behinderungen gerichtet.7 Neben einer stärkeren Personenzentrierung der Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben wurden vor allem auch Verfahrensregelungen verbessert. Gelingende Teilhabe am Arbeitsleben hängt von funktionierenden Unterstützungsnetzwerken ab. Die Vorgaben durch das BTHG und alle damit eng zusammenhängenden weiteren gesetzlichen Neuregelungen stellen auch die Rehabilitationsträger vor Herausforderungen. Sie müssen ihre Verfahren überprüfen und anpassen. Die Gesetzesreform wird tatsächliche Wirkung nur zeigen, wenn auch die umsetzenden Akteure ihre Verantwortung erkennen und die Vorgaben in ihre Verwaltungsabläufe implementieren. Im folgenden Beitrag wird auf die Änderungen durch das BTHG für die Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, insbesondere im Hinblick auf die Reha-Fachberatung, eingegangen. Anschließend wird das Kooperationsprojekt „Begleitung und Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes im Rahmen der Reha-Fachberatung“ des Instituts für Sozialmedizin und Epidemiologie der Universität zu Lübeck sowie des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Recht der Sozialen Sicherheit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vorgestellt.
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftRP Reha
Jahrgang1
Seiten (von - bis)42-45
ISSN2366-7877
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2023

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Profilbereich: Zentrum für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung (ZBV)

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