Abstract
Hintergrund: Zunehmend werden in Deutschland Überlegungen zu einer Rationierung von Gesundheitsleistungen laut, verstärkt durch jede neue Meldung eines Defizits der gesetzlichen Krankenkassen. Rationierung setzt aber eine Feststellung von Prioritäten voraus, wenn nicht auch absolut notwendige Leistungen vorenthalten werden sollen. Hierbei dürfen die Präferenzen, Erwartungen und Erfahrungen der Versichertengemeinschaft (Bevölkerung) nicht unberücksichtigt bleiben. Im Rahmen dieser Arbeit wurde versucht, eine regionale deutsche Bevölkerung (Lübeck) zu ihren Präferenzen und Einschätzungen von Gesundheitsleistungen mittels eines postalischen Surveys zu befragen.
Design: Postalischer Survey mit Primäranschreiben und zwei Erinnerungen. Stichprobe: Systematische Zufallsstichprobe (n = 1000) aus dem Einwohnermelderegister. Einschlusskriterien bildeten ein Alter zwischen 25 und 64 Jahren, deutsche Staatsangehörigkeit und Erstwohnsitz in Lübeck.
Instrument: 7-seitiger Fragebogen mit insgesamt 9 Fragekomplexen zu präventiven, therapeutischen und rehabilitativen Gesundheitsleistungen mit 88 Items und Fragen zu demographischen Daten.
Ergebnisse: Unter 992 Erreichbaren erzielten wir einen Rücklauf von 64,1 %. 67 % der Respondenten (n = 634) wollen in Entscheidungen über Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen einbezogen werden. 12 % lehnen eine Beteiligung grundsätzlich ab. Sowohl im präventiven wie kurativen und rehabilitativen Bereich haben Maßnahmen für Kinder höchste Priorität. Interventionen der besonderen Therapierichtungen bzw. solche mit umstrittener Wirksamkeit werden von den Befragten als weniger wichtig angesehen und sollen nicht in jedem Fall von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse des Surveys belegen die Durchführbarkeit einer solchen Befragung. Wir fanden eine hohe Bereitschaft, sich an Entscheidungen zur gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung zu beteiligen. Dennoch sind weitere und differenziertere Formen der Bürgerbeteiligung zu entwickeln und zu überprüfen. Leistungen der besonderen Therapierichtungen bzw. solche mit umstrittener Wirksamkeit sollten nach Meinung der Respondenten nicht in gleichem Umfang wie „schulmedizinische” Behandlungsmethoden in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden.
Design: Postalischer Survey mit Primäranschreiben und zwei Erinnerungen. Stichprobe: Systematische Zufallsstichprobe (n = 1000) aus dem Einwohnermelderegister. Einschlusskriterien bildeten ein Alter zwischen 25 und 64 Jahren, deutsche Staatsangehörigkeit und Erstwohnsitz in Lübeck.
Instrument: 7-seitiger Fragebogen mit insgesamt 9 Fragekomplexen zu präventiven, therapeutischen und rehabilitativen Gesundheitsleistungen mit 88 Items und Fragen zu demographischen Daten.
Ergebnisse: Unter 992 Erreichbaren erzielten wir einen Rücklauf von 64,1 %. 67 % der Respondenten (n = 634) wollen in Entscheidungen über Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen einbezogen werden. 12 % lehnen eine Beteiligung grundsätzlich ab. Sowohl im präventiven wie kurativen und rehabilitativen Bereich haben Maßnahmen für Kinder höchste Priorität. Interventionen der besonderen Therapierichtungen bzw. solche mit umstrittener Wirksamkeit werden von den Befragten als weniger wichtig angesehen und sollen nicht in jedem Fall von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse des Surveys belegen die Durchführbarkeit einer solchen Befragung. Wir fanden eine hohe Bereitschaft, sich an Entscheidungen zur gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung zu beteiligen. Dennoch sind weitere und differenziertere Formen der Bürgerbeteiligung zu entwickeln und zu überprüfen. Leistungen der besonderen Therapierichtungen bzw. solche mit umstrittener Wirksamkeit sollten nach Meinung der Respondenten nicht in gleichem Umfang wie „schulmedizinische” Behandlungsmethoden in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden.
Titel in Übersetzung | The significance of selected preventive therapeutic and rehabilitative health services as reflected by a population survey |
---|---|
Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Gesundheitswesen |
Jahrgang | 63 |
Ausgabenummer | 5 |
Seiten (von - bis) | 302-310 |
Seitenumfang | 9 |
ISSN | 0941-3790 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2001 |