Die Aufklärung des Krankenhauspatienten und das Problem des Hospitalismus

H. H. Raspe*

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
1 Zitat (Scopus)

Abstract

67 kurzfristig erkrankte Akutkrankenhauspatienten mehrerer internistisch-neurologischer und chirurgischer Stationen wurden während eines im Mittel 15 Tage dauernden Aufenthaltes wiederholt zu ihren Informationsbedürfnissen, zur Informationszufriedenheit und zum Krankheitswissen interviewt. Parallel zu diesen Befragungen am zweiten, siebten und vorletzten Aufenthaltstag wurde allabendlich das Ausmaß der Befindlichkeitsstörungen psychometrisch bestimmt (Befindlichkeits-Skala von v. Zerssen und Koeller). Dabei ergaben sich, abgesehen vom Ausgangsniveau der Befindlichkeit, systematisch ungünstigere Befindlichkeitswerte in derjenigen Patientengruppe, die (in mehreren Indikatoren) ein subjektives Informationsdefizit erkennen ließ. Diese gruppenspezifischen Differenzen sind zum Teil statistisch signifikant. Ein intervenierender Einfluß der mit dem Freiburger Persönlichkeits-Inventar (FPI) zu erfassenden zwölf Persönlichkeitsdimensionen ließ sich nicht sichern. Diese Befunde stützen die Hypothese, daß ein Aufklärungsund Informationsdefizit für Krankenhauspatienten eine wesentliche Belastungskomponente darstellt, die bei dem größeren Teil dieser Patienten zu einem objektivierbaren psychosozialen Hospitalismussyndrom Anlaß geben kann.

Titel in ÜbersetzungOn informing in-patients, and the problem of hospitalism
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftDeutsche Medizinische Wochenschrift
Jahrgang103
Ausgabenummer50
Seiten (von - bis)1998-2003
Seitenumfang6
ISSN0012-0472
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 15.12.1978

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