Diagnostik und behandlung der osteoporose bei rheumatoider arthritis vor dem hintergrund der leitliniennutzung: Ergebnisse einer befragung von patienten, hausärzten und rheumatologen (ORA-studie)

Im Rahmen einer Querschnittsuntersuchung zur Prävalenz von Osteoporose und Osteopenie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (ORA-Studie) wurden Patienten sowie deren Hausärzte und Rheumatologen zur Einschätzung der Häufigkeit einer Osteoporose bei rheumatoider Arthritis (RA), deren Prävention, Diagnostik und Therapie sowie zur Leitliniennutzung befragt.

In 9 Studienzentren wurden in den Jahren 2005/2006 insgesamt 532 RA-Patienten im Alter von 23 bis 87 Jahren klinisch untersucht und zu Osteoporoserisikofaktoren, Präventionsmöglichkeiten und Patientenleitlinien befragt. Die Knochendichte wurde mit der Dual-X-ray-Absorptiometrie (DXA) an Lendenwirbelsäule und Hüfte gemessen. 44 Ärzte in den Studienzentren und 119 Hausärzte der Patienten wurden mittels Fragebögen befragt.

Im Vergleich zu den Hausärzten sahen Rheumatologen häufiger eine Indikation zur Knochendichtemessung. Die Mehrheit sowohl der Rheumatologen als auch der Hausärzte hielt entsprechend der DVO-Leitlinie „Glukokortikoidinduzierte Osteoporose“ eine Knochendichtemessung bei RA-Patienten mit Glukokortikoidtherapie und/oder Bagatellfrakturen für indiziert. Alle Osteoporoseleitlinien wurden von den Ärzten in den Studienzentren häufiger genutzt als von den befragten Hausärzten.

Es zeigte sich ein hoher Umsetzungsgrad der Leitlinienempfehlungen bezüglich Diagnostik einer Osteoporose bei RA. Dagegen waren Defizite bei der medikamentösen Behandlung insbesondere von prämenopausalen RA-Patientinnen mit Osteoporose zu beobachten.