Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Pflegereinrichtungen haben zu Zeiten von Kontaktbegrenzungen während der SARS-Cov2-Pandemie einen hohen Aufwand betrieben, um Angehörige, Ärzt*innen und andere an der Betreuung beteiligte Personen mit den Bewohner*innen dennoch kommunizieren zu lassen. Im Rahmen des Projekts HLTeleheim wurde hierfür eine praxisnahe telemedizinische Unterstützungsmöglichkeit angeboten. Dieses Angebot wurde heterogen angenommen und umgesetzt.
Ziel dieser Studie war es, Faktoren zu explorieren, die einen Einfluss auf die Implementierung von telemedizinischen Anwendungen in vollstationären Pflegeeinrichtungen haben.
Methoden
Im Rahmen eines qualitativen Begleitevaluationsansatzes wurden leitfadenzentrierte Interviews (n = 17) mit Pflegenden, Ärzt*innen und administrativ Tätigen, der zum Projekt eingeladenen Einrichtungen geführt. Im Anschluss wurden die Interviews transkribiert und anonymisiert. Die Auswertung erfolgte mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Das Codesystem wurde deduktiv und induktiv erstellt. Die Interviews wurden von zwei unabhängig arbeitenden Personen analysiert.
Ergebnisse
Während im Vorfeld des Projekts ein hoher Bedarf für telemedizinische Anwendungen in der Pflege gesehen wurde, traten in der Umsetzung erhebliche Barrieren auf, und die Akzeptanz unter den Interviewten war gemischt. Eine regelmäßige Nutzung von Telemedizin wurde von den Pflegenden als eher unwichtig für ihre Arbeit wahrgenommen. Technische und organisatorische Probleme stellten für die Befragten ein Hindernis dar. Die Nutzung von telemedizinischen Anwendungen wurde dadurch teilweise limitiert. Eine Kompatibilität unter den genutzten Anwendungen wurde als Voraussetzung für eine effektive Nutzung gesehen. Eine wichtige limitierende Determinante war die Instabilität der Internetverbindung. Es zeigte sich, dass für die interne Kommunikation im Team die Konsultation genutzt wurde.
Diskussion
Obwohl die Vorteile von Videokonsultationen wahrgenommen werden, werden diese insbesondere von Pflegenden noch wenig eingesetzt. Um den Gebrauch telemedizinischer Anwendungen zu begünstigen, ist es wichtig, in der internen und externen Kommunikation wiederholt auf ihre individuellen Vorteile hinzuweisen. Die unmittelbare Adressierung von Pflegeberufen bei den zu verwendenden Softwareprodukten stellt neben finanziellen und technischen Aspekten einen Ansatz zur weiteren Implementierung da.
Schlussfolgerung
Die Implementierung von telemedizinischen Anwendungen im Bereich der ambulanten Pflege weist strukturelle Barrieren wie eine unzureichende Internetabdeckung und fehlende Abrechnungsmöglichkeiten, aber auch persönliche Hürden wie eine geringe technische Affinität und fehlendes Wissen zum Thema Telemedizin auf.
Hintergrund
Pflegereinrichtungen haben zu Zeiten von Kontaktbegrenzungen während der SARS-Cov2-Pandemie einen hohen Aufwand betrieben, um Angehörige, Ärzt*innen und andere an der Betreuung beteiligte Personen mit den Bewohner*innen dennoch kommunizieren zu lassen. Im Rahmen des Projekts HLTeleheim wurde hierfür eine praxisnahe telemedizinische Unterstützungsmöglichkeit angeboten. Dieses Angebot wurde heterogen angenommen und umgesetzt.
Ziel dieser Studie war es, Faktoren zu explorieren, die einen Einfluss auf die Implementierung von telemedizinischen Anwendungen in vollstationären Pflegeeinrichtungen haben.
Methoden
Im Rahmen eines qualitativen Begleitevaluationsansatzes wurden leitfadenzentrierte Interviews (n = 17) mit Pflegenden, Ärzt*innen und administrativ Tätigen, der zum Projekt eingeladenen Einrichtungen geführt. Im Anschluss wurden die Interviews transkribiert und anonymisiert. Die Auswertung erfolgte mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Das Codesystem wurde deduktiv und induktiv erstellt. Die Interviews wurden von zwei unabhängig arbeitenden Personen analysiert.
Ergebnisse
Während im Vorfeld des Projekts ein hoher Bedarf für telemedizinische Anwendungen in der Pflege gesehen wurde, traten in der Umsetzung erhebliche Barrieren auf, und die Akzeptanz unter den Interviewten war gemischt. Eine regelmäßige Nutzung von Telemedizin wurde von den Pflegenden als eher unwichtig für ihre Arbeit wahrgenommen. Technische und organisatorische Probleme stellten für die Befragten ein Hindernis dar. Die Nutzung von telemedizinischen Anwendungen wurde dadurch teilweise limitiert. Eine Kompatibilität unter den genutzten Anwendungen wurde als Voraussetzung für eine effektive Nutzung gesehen. Eine wichtige limitierende Determinante war die Instabilität der Internetverbindung. Es zeigte sich, dass für die interne Kommunikation im Team die Konsultation genutzt wurde.
Diskussion
Obwohl die Vorteile von Videokonsultationen wahrgenommen werden, werden diese insbesondere von Pflegenden noch wenig eingesetzt. Um den Gebrauch telemedizinischer Anwendungen zu begünstigen, ist es wichtig, in der internen und externen Kommunikation wiederholt auf ihre individuellen Vorteile hinzuweisen. Die unmittelbare Adressierung von Pflegeberufen bei den zu verwendenden Softwareprodukten stellt neben finanziellen und technischen Aspekten einen Ansatz zur weiteren Implementierung da.
Schlussfolgerung
Die Implementierung von telemedizinischen Anwendungen im Bereich der ambulanten Pflege weist strukturelle Barrieren wie eine unzureichende Internetabdeckung und fehlende Abrechnungsmöglichkeiten, aber auch persönliche Hürden wie eine geringe technische Affinität und fehlendes Wissen zum Thema Telemedizin auf.
Originalsprache | Deutsch |
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Zeitschrift | Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen |
Jahrgang | 187 |
Seiten (von - bis) | 1-7 |
Seitenumfang | 7 |
ISSN | 1865-9217 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 06.2024 |