Der submentale Insellappen zur Rekonstruktion im Kopf-Hals-Bereich

Hintergrund
Die Rekonstruktion von Defekten nach Exstirpation von Kopf-Hals-Tumoren ist ein hoch anspruchsvolles und komplexes chirurgisches Unterfangen. Häufig verwendete Techniken wie der radiale Unterarmlappen oder der vordere seitliche Oberschenkellappen weisen Nachteile auf, z. B. Donormorbidität, schlechte Farbübereinstimmung für die kutane Rekonstruktion und übermäßige Gewebegröße für die intraorale Rekonstruktion. Die Verwendung eines an der A. submentalis gestielten Insellappens ist eine relativ neue und zunehmend eingesetzte Option für die Rekonstruktion im Kopf-Hals-Bereich.

Material und Methode
Von 03/2013 bis 08/2015 wurden insgesamt 12 Patienten nach chirurgischer Resektion von Karzinomen der Mundhöhle oder der Haut in der unteren Gesichtshälfte mit einem submentalen Insellappen versorgt.

Fallbeschreibungen
Es wird über 2 Fälle berichtet. Im ersten Fall ist eine Rekonstruktion des Mundbodens nach Resektion eines Plattenepithelkarzinoms in Pull-through-Technik, erfolgt. Der submentale Lappen wurde auf der kontralateralen Seite gestielt, da auf der ipsilateralen Seite eine Neck-Dissection der Regionen I–V erfolgt war. Im zweiten Fall handelt es sich um eine Rekonstruktion des unteren Mittelgesichts mit Teilen der Oberlippe nach Entfernung eines Spinalioms der Haut. Bei einem N0-Hals wurde auf eine Neck-Dissection verzichtet. Bei beiden Patientinnen ist der Lappen problemlos eingeheilt und hat zu einem funktionell wie auch kosmetisch sehr guten Ergebnis geführt.

Schlussfolgerung
Der submentale Insellappen ist zuverlässig und vielseitig für die Rekonstruktion im Kopf-Hals-Bereich einsetzbar. Durch seine minimale Entnahmemorbidität, ausgezeichneten kosmetischen Eigenschaften, Geschmeidigkeit und die relative Leichtigkeit der Präparation und Anwendung ist er gegenüber Fernlappen vorteilhaft.